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Hugh W. Nibley

Die Bedeutung des Tempels

Hugh W. Nibley

 

 

Dieser Vortrag, ursprünglich gehalten in Aspen Grove, Utah, am 1. September 1973, ist 1975 in dieser längeren Version vorgetragen worden.

 

Kürzlich bin ich während unseres Familienabends gebeten worden, über die Bedeutung des Tempels im Licht des Evangeliums zu sprechen. Eines der vielen charakteristischen Kennzeichen unserer Zeit ist die Verfügbarkeit wirklich guter, populärwissenschaftlicher Zusammenfassungen, geschrieben von Spitzenkräften auf verschiedenen Gebieten. Keiner von uns sollte diese vernachlässigen, ungeachtet dessen, in welchen Bereichen wir selbst tätig sind. Heutzutage ist jedes Gebiet ernsthafter Studien notwendigerweise hoch spezialisiert. Gleichzeitig fordert dies aber auch dazu auf, in verwandte Bereiche zu verzweigen. Aufgrund unseres wunderbaren Fortschrittes in der fotografischen Reproduktion sind jetzt in jedem wissenschaftlichen Bereich prachtvoll illustrierte Bücher erhältlich.

 

Zum Beispiel sah ich mir kürzlich »The Nuclear Apple« von P. T. Matthews an. Davor war es das Buch »Supernature« des Biologen Lyall Watson und davor Nigel Calders breiter Überblick über die kürzlichen Studien zum Gehirn, »The Mind of Man«. Genau dieser Nigel Calder, der für die British Broadcasting Corporation arbeitet, reist durch die ganze Welt und entwickelt Fernsehprogramme von sehr hoher Qualität. So konsultierte er, während er die jüngsten astronomischen Entwicklungen durchsah, die bedeutendsten Astronomen jeden Erdteils. Auf diese Weise entwickelt er die Programme. Das letzte wurde »Violent Universe« genannt. Es war Pflichtlektüre in unserem Auszeichnungsprogramm und ist es vielleicht immer noch. Kürzlich hat Calder ein Programm über die neue Geologie der Platten-Tektonik (Tektonik =Lehre vom Aufbau der Erde und von den im Erdinnern vor sich gehen den Bewegungen) herausgebracht, das er »Restless Earth« nennt. Die Daten aus diesen Büchern sind bedeutend. »Violent Universe«, »Restless Earth« und »Supernature« - als ich zur Schule ging, habe ich nicht auf diese Weise von diesen Dingen gehört.

 

Zu meiner Zeit war alles schön unter Kontrolle. Bestenfalls hatten wir ein tolerantes Lächeln bezüglich wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Katastrophen oder irgendein dramatisches oder spektakuläres Ereignis in der Geschichte oder der Natur nahelegten. Diese Ansichten hatten den Beigeschmack der apokalyptischen Vorstellungen des Mormonismus, Dinge, die am Rande des Wahnsinns bzw. als apokalyptische Sensation eingestuft wurden. Es gab in der modernen Denkweise keinen Platz für solche Dinge. Und doch scheinen die Autoren dieser Bücher, unabhängig von den Bereichen, im Wesentlichen das gleiche zu sagen. Sie kommen alle zu einer sehr interessanten Schlussfolgerung, was ein paar Zitate verdeutlichen werden.

 

Zuerst erhält eine grundlegende Behauptung in allen Büchern besondere Aufmerksamkeit: Das wohlbekannte zweite Gesetz der Thermodynamik - alles fällt nach unten.  Es wird mit stark überdachten Vorbehalten vorgebracht, weil daran etwas nicht stimmt. Lassen Sie uns Watson, den Biologen, zitieren (und ich verstehe, dass er in England großes Ansehen genießt):

 

„Sich selbst überlassen, tendiert alles dazu, immer mehr in Unordnung zu geraten, bis das schließliche und natürliche Stadium der Dinge eine gänzlich zufällige Verteilung von Materie ist. Jede Art Ordnung ... ist unnatürlich und geschieht nur durch zufällige Zusammentreffen…  Diese Ereignisse sind, statistisch gesehen, unwahrscheinlich und die weitere Verbindung von Molekülen in etwas so hochgradig Organisıertes wie einen lebenden Organismus, ist völlig unmöglich. Leben ist etwas Seltenes und Unvernünftiges [Er verurteilt den Standpunkt, dass Leben durch Zufall zustande kommt]… Die Möglichkeit seines Entstehens und Fortdauerns ıst wınzig klein.“

 

Es gibt keinerlei Möglichkeit für unser Hiersein. Weiter ist ››der Kosmos selbst formlos, ein Durcheinander zufälliger und ungeordneter Ereignisse«. Es ist nicht nur das Leben allein, das unmöglich ist, sondern die Fabrik des Lebens selbst - die Materie.

 

Der Nuklearphysiker P. T. Matthews stellt die Frage, warum das Proton stabil ist,

 

„zumal dies eindeutig für die Welt entscheidend ist, wie wir wissen. Von der atomaren Sichtweise her ist das Proton eine der grundlegenden Baueinheiten. Und doch gibt es aufgrund des Verhaltens der anderen Hadronen,  keinen ersichtlichen Grund, Warum es sich nicht in seine Bestandteile, sprich ein positives Pion und ein Neutrino, auflösen sollte, was durch kein Gesetz der Erhaltung ausgeschlossen ist."

 

(Die zwei einzigen stabilen Hadronen sind das Neutron [n] und das Proton [p+]. Das Neutron hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 3 x 103 Sek. [ungefähr 50 Minuten]. Alle anderen Hadronen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 10-8 bis 10-18 Sekunden.) Matthews fährt fort, die Faktoren zu erklären, die die Stabilität des Protons bestimmen: »Die Zerfallsrate eines jeden Partikels hängt zum Teil von der Stärke der Verbindung und zum Teil von der vorhandenen ›Größe des Raumes< ab, in dem es zerfallen kann.« Um zu beschreiben, was er mit der ›Größe des Raumes< meint, zog Matthews einen Vergleich zu einem Raum voller Objekte: »Für jedes Objekt im Raum gibt es natürlich erheblich mehr Positionen, in denen es als ›fehl am Platze< gilt. Wenn diese Möglichkeiten aller Objekte im Raum miteinander multipliziert werden, übersteigt die Zahl der ungeordneten Zustände die geordneten um einen enormen Faktor.«

 

Dann begibt sich Matthews in den Bereich des zweiten Gesetzes der Thermodynamik, mit einer mathematischen Beschreibung dieses Konzepts. Er fährt fort: »Der Logarithmus der Zahl der unterschiedlichen Zustände, in denen ein System vorgefunden werden kann, wird Entropie genannt. So ist die Entropie sauberer oder geordneter Zustände sehr viel geringer als die der ungeordneten.« Um uns eine Vorstellung von der Größenordnung der Zahlen zu vermitteln, mit denen wir uns hier befassen, zieht er einen Vergleich zu einem Kartenstapel.

 

Die Rate, zu der sich die Zahlen unter dem zweiten Gesetz der Thermodynamik bilden, kann verbildlicht werden, indem Sie sich einen Stapel Spielkarten vorstellen. Wir können einen geordneten Zustand als einen definieren, in dem die Karten nach ihrem Wert in aufeinanderfolgenden Farben sortiert sind. Es gibt gerade vierundzwanzig solcher Gestaltungen, die sich aus den möglichen unterschiedlichen Farbanordnungen ergeben. Das allein ist schon eine erstaunlich große Anzahl. Aber die Anzahl der verschiedenen Möglichkeiten, in denen die zweiundfünfzig Karten angeordnet werden können, beträgt ungefähr zehntausend Millionen Millionen Millionen Millionen Millionen Millionen Millionen Millionen (1052). Die Möglichkeit, einen gemischten Stapel in einem geordneten Zustand vorzufinden, entspricht dem Verhältnis dieser beiden Zahlen [24/1052].

 

Matthews fährt fort:

 

„Die Bedeutung dieser Tatsache in bezug auf unser Problem geht dahin, dass man sich ein Proton im Ruhezustand als einen äußerst geordneten Zustand einer gewissen Energiemenge vorstellen könnte – die ruhende Energie des Protons - die nur in einem einzigen Zustand existieren kann (genau genommen in zwei, wenn man zwei mögliche Ausrichtungen der Drehung des Protons zugesteht). Wenn das Proton durch einen jeglichen Mechanismus in zwei oder mehrere leichtere Teile zerfallen kann, dient das dazu, einen alternativen Zustand des Systems zu definieren, der ziemlich ungeordnet ist, da er mit allen verfügbaren Ausrichtungen existieren kann. Die Anzahl bewilligter Zustände hängt vom relativen Moment des Produktzerfalls ab, fast so, wie die Anzahl der Punkte auf dem Umfang eines Kreises von dessen Radius abhängen. Die Wechselwirkung des Zerfalls ist der Mischer ... Wenn das Proton auf einer Zeitskala existiert und wirkt, die mit dem Alter des Universums vergleichbar ist, dann wäre mittlerweile jedes Proton mit Wirkung des zweiten Gesetzes der Thermodynamik in leichtere Partikel zerfallen  Eindeutig das Gegenteil ist der Fall. Und es muss ein sehr genaues Gesetz geben, das dies verhindert.“

 

Wären alle Protonen zerfallen, gäbe es keine stabilen Atome, keine Elemente, keine Verbindungen, keine Erde, kein Leben. Als der Biologe sagte, dass das Leben gänzlich unmöglich wäre, ein seltenes grundloses Ereignis, wer hätte da gedacht, wie unmöglich es tatsächlich ist? »Ein menschliches Wesen«, schreibt Matthews, »ist bestenfalls eine Ansammlung von Chemikalien, konstruiert und aufrechterhalten in einem Zustand phantastisch komplizierter Organisation von fast unvorstellbarer Unmöglichkeit.« So unmöglich, dass man es sich nicht einmal vorstellen kann. So absolut unmöglich, dass schon allein die Erwähnung lächerlich ist. Wir haben also kein Recht, hier zu sein. Dies ist nicht die natürliche Ordnung von Dingen. Tatsächlich sagte er: »Der Vorgang des Ordnens - das Schaffen von Ordnung aus dem Chaos heraus - entgegen dem natürlichen Fluss physischer Ereignisse ist etwas, was für das Leben wesentlich ist.« So stimmen die Physiker und die Naturforscher darin überein, das wir nicht hier wären, wenn die Natur irgendetwas zu sagen hätte. Das ist der Widerspruch, über den Professor Wald von Harvard sagt: ››Das Entstehen eines lebenden Organismus aus sich selbst heraus ist unmöglich  In diesem umgangssprachlich tatsächlichen Sinn muss ich den Ursprung von Leben aus sich selbst heraus als unmöglich eingestehen.« Die Möglichkeit unseres Daseins kann noch nicht einmal gedacht werden, und doch sind wir hier.

 

So war es, wie ich sagte, in meinen Schultagen modern, Paleys Beweisführung der Uhr mit einem ungeduldigen Schnauben beiseite zu schieben. Wenn Sie am Strand entlanggehen und eine schön gearbeitete Schweizer Uhr finden, sollten Sie nach Archdeacon Paley nicht daraus schließen, dass ein intelligenter Geist diese Uhr gefertigt hat. Es beweist nichts dergleichen. Das Finden der Uhr beweist nur, ganz ernsthaft, dass – sofern genug Zeit vorhanden – reiner Zufall bei der Arbeit eine feine Schweizer Uhr oder etwas anderes hervorbringen kann. Wenn Sie der Sache auf den Grund gehen, beweist die Tatsache, dass Schweizer Uhren in einer Welt existieren, die gänzlich durch Zufall geschaffen ist und regiert wird, dass blinder Zufall Uhren hervorbringen kann. Es gibt kein Vorbeikommen an diesem in sich geschlossenen Beweis, und einige Leute verwenden ihn. Heute erklärt Professor Matthews das gleiche Problem einfacher:

 

„Wenn ein Raum, nachdem Sie ihn im Chaos gesehen haben, hinterher ordentlich ist, ist die einfache Folgerung nicht, dass die Zeit rückwärts läuft, sondern dass eine intelligente Person darin war, um ihn aufzuräumen. Wenn Sie die Buchstaben des Alphabets auf einem Blatt Papier so angeordnet finden, dass sie ein schönes Sonett bilden, leiten Sie davon nicht ab, dass Affen über Millionen von Jahren dazu angehalten worden waren, auf Schreibmaschinen herum zu klimpern, sondern eher, dass Shakespeare dies von sich gegeben hat.“

 

Für Professor Huxley oder Professor Simpson ist dies allerdings reinste Ketzerei oder Torheit. Es war der Evolutionstheoretiker, der ernsthaft den Anspruch bekräftigte, dass ein Affe, wenn er lange genug auf einer Schreibmaschine herumklimpert, durch blinden Zufall all die Bücher im britischen Museum zustande bringen könnte. Hat aber jemals irgendein religiöser Mensch solch grenzenlosen Glauben zum Ausdruck gebracht? Ich kenne keine religiöse Person, die größeren Glauben gehabt hätte als jemand, der an die Evolutionstheorie glaubt. Und doch glauben ernsthafte Gemüter so etwas Unmögliches. Sie sagen, es ist unmöglich, aber es passiert.

 

Erinnern Sie sich: »Die Wechselwirkung des Zerfalls ist der Mischer [und] …  mit Wirkung des zweiten Gesetzes der Thermodynamik wäre mittlerweile jedes Proton in leichtere Partikel zerfallen  Eindeutig das Gegenteil ist der Fall.« Nun, »es muss ein sehr genaues Gesetz geben, das dies verhindert. «

 

Kammerers neues Gesetz der Fortsetzung steht in direktem Gegensatz zum zweiten Gesetz der Thermodynamik: »Es gibt eine Macht die zu Symmetrie und Zusammenhang hintendiert, indem sie gleich und gleich zusammenbringt.« Das ist ein sehr interessanter Gesichtspunkt. Wir sagen, dass Licht festhält an Licht, usw. Was ist diese Macht? Niemand weiß es. Man sagt, es gibt sie, weil man sie wirken sieht. Buckminster Fuller nennt sie Syntrophie. Der heutzutage herausragendste Astrophysiker, der erste Mann der Sowjets in diesem Bereich, Nikolai Kozyrev, hat jahrelang an dieser Frage gearbeitet Er behauptet, das zweite Gesetz der Thermodynamik sei richtig, aber es funktioniere nicht. Etwas arbeitet dagegen, etwas, das stärker ist. Er sagt:

 

„Einige Vorgänge, die den Tod der Welt verhindern, sind – unbeachtet von der Mechanik - überall am Werk und halten die Vielfalt des Lebens aufrecht. Diese Vorgänge müssen den biologischen Prozessen, die organisches Leben aufrechterhalten, ähnlich sein. Daher kann man sie als lebendige Vorgänge bezeichnen, und das Leben kosmischer Körper oder anderer physischer Systeme kann in diesem Sinne ebenfalls als lebendiger Vorgang gelten.“

 

Wie die Ägypter und Juden fangen wir an zu bemerken, dass, wenn wir von dem allen sprechen, wir gleichzeitig das berücksichtigen müssen, was uns nicht bewusst ist, und auch das, was uns bewusst ist. Man er­kennt in diesem Grundsatz die überwältigende Mengenrate. Was uns nicht bewusst ist, ist ein Teil der Berechnung, die angewandt werden muss, die wir aber niemals zuvor gebraucht haben. Wir haben lediglich gehört, dass alles, was wir nicht erfahren haben, nicht existiert. Gertrude sieht nicht den Geist des Königs dort stehen. Hamlet sieht ihn. Und doch sagt sie: »Ich sehe überhaupt nichts; denn ich sehe alles.« Es ist sicher, dass sie nichts sieht, aber sie hat kein Recht, hinzuzufügen: »denn ich sehe alles.« Wenn ich etwas nicht sehe, dann ist es nicht da, denn ich sehe alles, was da ist. Wie kann jemand wissen, ob ein anderer etwas an­deres sieht? Das ägyptische Wort für alles ist ntt iwtt: alles, was ich weiß, und alles, was ich nicht weiß. Alles, dessen wir uns bewußt sind, und alles, dessen wir uns nicht bewusst sind, ergibt alles. Man kann also nicht sagen: »alles« im Sinne von »alles, was ich kenne«.

 

Calder sagt in Restless Earth: »Für alle, die diesen Planeten bewohnen, liefern die Wissenschaften der Erde jetzt eine neue Aufklärung, gleich­bedeutend mit einer Wiederentdeckung der Erde.« Dieses neue Wis­sen ist ab Mitte der sechziger Jahre hervorgekommen. Als Ergebnis des­sen »ergibt die Geologie plötzlich einen Sinn«. Was hat dann die Geologie all die anderen Jahre ergeben, als ich an der BYU war? Die mittleren sechziger Jahre liegen nicht so weit zurück. Calder sagt, es wä­re wie die Entdeckung einer neuen Welt, etwas völlig anderes. Und schließlich wird uns von den Gehirnspezialisten erzählt, dass zu unserer eigenen Zeit die ersten Versuche, »... Computer für die Übersetzung von Texten in fremder Sprache einzusetzen, ein teurer Fehlschlag« ge­wesen wären. Noam Chomsky spielte eine wichtige Rolle dabei, die Computer-Leute und ihre Auftraggeber davon abzuhalten, noch mehr Mühe mit dieser hoffnungslosen Aufgabe zu verschwenden. (Ich teilte ein Büro mit einem Professor, der in den vierziger Jahren an einer russi­schen Übersetzungsmaschine gearbeitet hatte. Er übernahm das Projekt an der Georgetown-Universität, wo er dreißig Jahre daran arbeitete und es dann schließlich aufgab. Es wollte einfach nicht gehen. Und doch wa­ren sie alle enthusiastisch: »Es gibt kein Problem, das wir nicht lösen können. Der Computer wird alles für uns lösen.« Diese Hoffnung ist inzwischen den Bach hinuntergegangen.) Wir haben jetzt die Gewissheit, dass er nur Arbeit übernimmt und dass der Verstand und das Ge­hirn nicht voneinander zu trennen sind. Ralph Sperry, der sich viel da­mit beschäftigt hat, sagt: »Das Gehirn ... übersteigt ... das Vermögen seiner Zellen.« Es gibt etwas jenseits des Verstandes, und das hat heute einen sehr entscheidenden Einfluss. Jetzt macht der Chaos-Faktor unse­re Unsicherheit sicher!

 

Die Nuklearphysiker, die über das gleiche Thema sprechen, sagen: »Zwischen den elektrischen Signalen, die durch das Auge zum Gehirn kommen, und unserer Reaktion auf einen blühenden Baum an einem frischen Frühlingstag gibt es eine große Lücke. Die Physik zeigt jedoch keinerlei Anzeichen, dass sie diese jemals wird überbrücken können ... Es mag sogar sein, dass das, was immer es sein mag, was dem Leben eigen ist, besonders dem Denken, außerhalb der Reichweite physischer Konzepte liegt.« Ich war auch überrascht, zu erfahren, dass im Bereich der Beziehungen der Teile innerhalb der Nuklearphysik kein Problem exakt lösbar ist: »Mit den gegenwärtigen mathematischen Techniken ha­ben wir keinerlei Vorstellung, wie wir mit diesem Problem umgehen sollen.« In der Mathematik gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass wir jemals in der Lage sein werden, viele dieser Probleme zu lösen. Wir tun es lediglich durch Annäherung - das heißt so nahe, wie wir an die Lösung herankommen können.

 

Zwei Dinge ragen aus alldem heraus. Das erste ist das Bewusstsein einer organisierenden, ordnenden Macht im Universum, die sehr aktiv ist und allem entgegenwirkt, was wir über die Gesetze der Wissenschaft wissen. Das zweite ist das Bewusstsein großer Lücken in unserem Wissen. Das mag für unser Versagen bei der Entdeckung der Quelle dieser Macht verantwortlich sein. Dies führt uns direkt zum Thema des Tempels - obwohl Sie das aufgrund dessen, was ich bisher gesagt habe, niemals ge­dacht hätten.

 

Wir sprechen viel über das zweite Gesetz, aber was ist mit dem ersten - dem Gesetz bezüglich der Erhaltung der Energie? Es beinhaltet die Erhaltung von Masse und Materie in all ihren Formen. Dies ist ebenfalls wichtig. Bezüglich dieses Gesetzes hatten die Heiligen der Letzten Tage niemals irgendwelche Streitigkeiten. Wir haben immer daran geglaubt. Dagegen hat die christliche Welt ihre Schöpfungslehre aus dem Nichts heraus - creatio ex nihilo. Kürzlich haben David Winston und Jonathan Goldstein beim Schreiben über jüdisch-hellenistische Gedanken sehr ausführlich gezeigt, dass die Vorstellung einer »Schöpfung aus dem Nichts« dem Christen oder den jüdischen Doktoren vor dem vierten Jahrhundert n. Chr. gänzlich unbekannt war. Dies hatte keinen Raum in ihrer Lehre. Es war, wie die Juden noch immer lehren, in der Frühzeit der Kirche gelehrt worden, dass die Erde aus schon vorhandener Materie geschaffen worden war. Die Lehre der Mormonen, dass Gott die Welt aus dem Nichts geschaffen habe, war angesichts der herkömmlichen christlichen Lehre höchst anstößig. Für uns als Heilige der Letzten Tage ist das erste Gesetz bezüglich der Erhaltung der Energie kein Streit­punkt.

 

Erstaunlicherweise akzeptieren wir auch das zweite Gesetz. Im Natur­kreislauf nimmt dieses Gesetz seinen unbarmherzigen Lauf. Jakob sagt: »Diese Verweslichkeit kann nicht Unverweslichkeit anziehen« (2. Nephi 9:7; Mosia 16:10). Es gibt dafür keinerlei Möglichkeit. Wie er es darstellt, ist Verweslichkeit ein einmaliger Vorgang, der nicht umkehrbar ist: »Die­se Verweslichkeit kann nicht Unverweslichkeit anziehen. Dann aber hät­te das erste Strafgericht, das über den Menschen gekommen ist, notwen­digerweise von endloser Dauer sein müssen« (2. Nephi 9:7). Es konnte nicht widerrufen werden. Unverweslichkeit kann Verweslichkeit anzie­hen — etwas kann zerfallen und zusammenbrechen, Partikel können in kleinere und leichtere Teilchen zerbrechen - aber man kann diesen Pro­zess niemals umkehren. Nichtsdestotrotz gibt es etwas, das die Umkeh­rung bewirkt. (Das ist es, worüber die Wissenschaftler sprechen. Es ver­blüfft jeden. Henry Eyring sprach vor Jahren an der Universität von Utah darüber. Die Theorie besagt, dass das Universum explodierte, weil es prall aufgeblasen war. Aber was hat es aufgeblasen? Man muss damit beginnen.) »Diese Verweslichkeit kann nicht Unverweslichkeit anzie­hen«, daher hätte dieser Tod und Zerfall, der »über den Menschen ge­kommen ist, notwendigerweise von endloser Dauer sein müssen«. Und beachten Sie, wie er es betont: »Dann aber hätte dieses Fleisch hinsinken müssen, um zu verfaulen und zu zerfallen« - das bedeutet, sich in die Be­standteile der Mutter Erde aufzulösen - »um sich nie wieder zu erheben« (2. Nephi 9:7). Das ist das zweite Gesetz der Natur, aber gemäß Jakob ist es das erste, dem die Natur unterworfen ist - die unerbittliche und unwi­derrufliche Tendenz hin zu Verwesung und Auflösung; es ist nicht um­kehrbar. Es (das Fleisch) erhebt sich nie wieder, verfault und verrottet und verbleibt endlos in diesem Zustand, für endlose Dauer.

 

Das würde für alles ein Ende bedeuten, wenn es nicht so wäre, dass eine andere Macht dagegen arbeitet ... »Daher muss es notwendigerweise eine unbegrenzte Sühne sein« (2. Nephi 9:7), sagte er. - In der Tat ein Grundsatz von unbegrenzter Bedeutung. Ein endloser Grundsatz befin­det sich hier im Einsatz. »Die Sühne muss unbegrenzt sein.« - Jakob be­steht darauf. Sie kann nicht eingeschränkt sein, sie kann nicht vorläufig sein, sie kann nicht reine Zweckmäßigkeit sein; es ist ein endloser Grundsatz, genauso wie der andere. Ohne unbegrenzte Sühne »könnte diese Verweslichkeit nicht Unverweslichkeit anziehen«. Wir können uns nicht selbst vor der Entropie retten. Es muss ein anderer da sein, der es tut Beachten Sie, was atonement (Sühnopfer) bedeutet: Umkehr des Auflösungsprozesses, eine Rückkehr zum früheren Zustand, zusam­mengefügt oder wiedervereinigt werden - »at-one« (zu einem) Was folgt, wenn Partikel zerbrechen? Sie teilen sich. Zerfall erfolgt immer von schwereren in leichtere Teilchen. Aber »atonement« fügt Teile wie­der zusammen. »At-one-ment« (Sühnopfer) ist das Zurückbringen aller Dinge in ihren ursprünglichen Zustand. Gemäß den Naturgesetzen (dies sind Jakobs Worte-gemäß dem ersten Grundsatz) könnte das nie­mals geschehen.

 

Wir stellten fest, dass beide, der Physiker und der Biologe, sich einer ordnenden und organisierenden Kraft bewusst waren, die sich dem zweiten Gesetz entgegenstellte. Matthews zollt den Pythagoräern Ach­tung: »Warum finden wir, wenn wir daran gehen, die unbelebte Welt zu untersuchen, sie durch Gesetze gesteuert, die nur mathematisch ausge­drückt werden können?« Was dies betrifft, was weiß ich darüber? Gleichwohl regiert sich alle unbelebte Natur selbst, gemäß den mathe­matischen Grundsätzen, als reine Theorie durch den menschlichen Ver­stand erdacht. Jemand muss die Dinge ausarbeiten. Und so beginnen wir mit der Schöpfungsgeschichte. Es gibt Materie. Das ist das erste Gesetz: Materie war immer vorhanden. Dort ist ungeformte Materie. Oder, wie Lyall Watson sagt: »Der normale Zustand der Materie ist das Chaos.« Es ist immer so, und es wird immer so sein. Der normale Zustand der Materie ist es, nicht geformt zu sein. Dort ist ungeformte Materie; lasst uns hinabgehen und sie zu einer Welt formen. Dieser mysteriöse Je­mand ist an der Arbeit. Er bringt Ordnung in das Chaos. Es wäre leicht zu sagen, wir erzählen eine Geschichte, wenn wir nicht eine Welt hätten, um es zu beweisen. Jemand ging hinab und organisierte sie. Materie war immer da, immer in ihrem normalen, ungeordneten Zustand. Lange zu­vor sollten alle Protonen zerfallen sein, und doch ist die Welt hier. Die Materie ist ungeordnet. Der Tempel schildert dieses organisierende Prinzip im Universum« das alle Dinge zusammenfügt. Er ist die Schule, in der wir von diesen Dingen lernen.

 

Warum bauten die Ägypter Tempel? Kürzlich hat Philippe Derchin ein sehr bedeutendes ägyptisches Tempeldokument wiederentdeckt, den Salt Papyrus 825.  Obwohl seit hundert Jahren bekannt, be­merkte keiner, was es war, bis er es wiederentdeckte. Der Papyrus beginnt mit der Feststellung, dass die Ägypter sich von einem allgegen­wärtigen und ständig drohenden Chaos umgeben fühlten. Sie waren sich des zweiten Gesetzes, des Zerfallens, deutlich bewusst. Es beunruhigte sie. Sie waren hypnotisiert, nahezu gelähmt angesichts des Terrors dieses Zerfalls. Natürlich findet man nirgendwo dramatischere und kompromisslosere Beschreibungen des Auflösungsprozesses und der Schlechtigkeit des Todes als in ägyptischen Bestattungstexten. Sie hassten den Tod, verabscheuten ihn, und doch sahen sie ihm ins Auge. Ordnung und Sicherheit sind in dieser Welt die Ausnahme. Es mag so scheinen, als ob die Ägypter zu einer Zeit großer Weltumwälzungen in das Land kamen. Ihre eigenen Berichte sind voll davon; sie sprachen ständig davon. Sie sahen die Natur sich austoben, und sie wussten, dass der Mensch am seidenen Faden hängt.

Wissenschaftler erzählen uns jetzt von der großen »Perm-Trias-Katastrophe«. Der große deutsche Biologe Otto H. Schindewolf nennt die Bewegung Neokatastrophismus. Und es ist in der Tat ein anderes Bild. Wie unviktorianisch ist es, Büchern Titel wie Violent Universe oder Restless Earth zu geben.

 

Die Erde ist die Stabilität selbst, so beständig und unerschütterlich wie die Berge. Wenn man aber in die Tageszeitung sieht, stellt man fest, dass das durchaus nicht der Fall ist.

 

In Babylon war es das gleiche. Wir lesen in Abrahams Überlieferungen, dass der Urtempel von Babylon, der Turm zu Babel, als ein Ort erbaut worden war, um Daten zu sammeln und sich das nötige Wissen anzu­eignen, um möglichen Katastrophen entgegenzuwirken - um dem zu begegnen, um zu prüfen, um jede große Weltkatastrophe abzuschwä­chen. Die Babylonier waren verängstigt, was den Tod betraf - sie hatten lebhafte Erinnerungen an die Sintflut -, und sie waren verzweifelt entschlossen, die Verwicklung in eine weitere Katastrophe zu vermeiden. Sie dachten, dass technisches Wissen sie retten könnte.

 

Die Ägypter glaubten, dass allein durch den Verstand das Chaos auf Di­stanz gehalten wird. Dies besagt, dass das Aufhören der Gedanken ipso facto das Ende des Universums kennzeichnen würde. Das war die große Angst der Ägypter. Die möglichst ständige Beschäftigung mit endlos wiederholten Riten diente dazu, eine unbegrenzte, ewig fortbestehende Stabilität zu erreichen. Es war nicht der weltliche Tempel, von dem man annehmen könnte, dass er für die Ewigkeit gebaut wäre. Die Ewigkeit galt als statische Zeit, hierophantic time, die nur durch ständige geistige Bemühungen erreicht werden konnte. Man musste die ganze Zeit daran arbeiten. Allein durch die Tätigkeit des Geistes war es möglich, dass Dinge wirksam vor Vernichtung bewahrt blieben. Ich werde hier an das wunderbare 4. Buch Nephi erinnert, das die Mustergesellschaft und ihre Auflösung beschreibt. Und Sie erwidern: »Mein Land, sie lebten in einer glücklichen Zeit, nicht wahr?« Natürlich sind die Menschen glücklich, deren Jahrbücher leer sind. Nephi berichtet uns nichts darüber, weil es nichts zu berichten gab. Es gab keine Katastrophen, keine Verbrechen, keine Kriege. Warum aber haben sie all das verloren? Weil es zu an­strengend war. Es erforderte große geistige Anstrengung: Sie verbrach­ten ihre Zeit ständig in Versammlungen, mit Gebet und Fasten - damit, sich auf bestimmte Dinge zu konzentrieren (4. Nephi 1:12). Das Trai­ning des Geistes war einfach zu anstrengend. Es schwächt weniger, ein­fach aufzugeben und die Dinge treiben zu lassen, zu den alten Praktiken zurückzukehren. Sie mussten hart arbeiten, um sich diese wunderbare Ordnung zu bewahren.

Der Ägypter sah sich selbst als dritte Macht zwischen der Schöpfungs­macht und der Macht der Zerstörung. Ihre Aufgabe war es, zu bewah­ren, die Dinge so weit wie möglich so zu erhalten, wie sie waren. Es gibt eine Schöpfungsmacht und eine Macht, die zerstört, und der Mensch steht dazwischen. Er kann jedoch allein durch la pensee, durch Gedan­ken, verwirklicht durch symbolische Worte oder Gesten, etwas bewah­ren. Mit dieser Dringlichkeit geht ein Gefühl völliger Verantwortung einher, das wiederum zum Handeln aufruft.

 

Das grundlegende Ritual des Tempels war das Opfern. Der Punkt, der uns an dieser Stelle interessiert, ist der, wie die Ägypter annehmen konnten, allein durch symbolische Andeutung in Gedanken zum Auf­ rechterhalten der Ordnung der physischen Welt beitragen zu können. Es waren schließlich die Gedanken, die wirklich zählten. Um wirksam zu sein, mussten die Gedanken entsprechend motiviert und gelenkt wer­den. Watsons Supernature hat zu diesem Thema einiges zu sagen. Eine Sache, in der alle Forscher auf den Gebieten der Psychokinesis, Telepa­thie und ESP übereinstimmen und was all die zweifelhaften Versuche bezüglich der Gehirnfunktionen (die in unserer Zeit mit so erstaun­lichen Ergebnissen von den skeptischsten Menschen der Erde — haupt­sächlich von den Sowjets - unternommen wurden) belegen, ist, dass wie auch immer die Aufgabe festgelegt ist, die erfolgreiche Verrichtung direkt von der Konzentrationsfähigkeit abhängt, vom Willen, von dem Wunsch, vom vollkommenen Interesse und dem ganzen Einstieg in die Sache. Die Person muss erregt sein, dann kann sie erstaunliche Dinge vollbringen. Wenn das Interesse und die Konzentration jedoch nicht auf einem hohen Stand gehalten werden, geschieht nicht viel. Ist der Stand hoch, hat der Verstand tatsächlich eine direkte Wirkung auf die Dinge. Der Verstand kann allein durch Gedanken erstaunliche Dinge vollbrin­gen. Es ist eine Frage der Konzentration und des Ordnens.

 

Dieses Prinzip ist verbildlicht in den antiken Gebetskreisen die in den Tempeln gehalten wurden. Konzentration in einem einzigen Gefüge hat eine bestimmte Bedeutung. (Es könnte viel darüber gesagt werden.) Für die Ägypter und die Babylonier wie auch für uns repräsentiert der Tempel das Prinzip vom Ordnen des Universums. Er ist der hierozentrische Punkt, um den herum alle Dinge organisiert sind. Er ist der omphalos (»Nabel«), um den herum die Erde gestaltet wurde. Der Tempel ist ein maßstabgetreues Modell für das Universum, nach dem Kompass ausgerichtet, ein sehr wichtiges Merkmal in jeder Stadt unserer derzeiti­gen Zivilisation wie auch in der alten Welt. (Jahre zuvor hatte Sir James George Frazer unter altertümlichen religiösen Kultpraktiken ein bestimmtes Muster festgestellt: Sie folgten überall auf der Welt dem gleichen Muster. Er erklärte das als Darstellung bestimmter Evolu­tionsstufen, in denen sich der Verstand in jenen Formen auf natürliche Weise ausdrückte. Aber seitdem sind die Lücken zwischen diesen viel­fältigen Kulturen gefüllt worden, was zeigt, dass die Zivilisation sie weit mehr verbunden hatte.) Die Zivilisation ist von hierozentrischer Art, sie konzentriert sich um die heilige Stelle des Tempels. Der Tempel war sicher der Mittelpunkt des Geschehens in Babylon, Ägypten, Griechenland - wo immer man hinging. Das war sicher auch so im Utah der Pionierzeit. Dieses Muster ging natürlich aus alter Zeit auf die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage über. Die Pioniere der Hei­ligen in der halberschlossenen Weite von »Deseret« richteten ihre Stra­ßen zum Tempel hin aus. Die Straßen werden als Erste, Zweite, Dritte, Ost, West, Nord oder Süd bezeichnet, entsprechend ihrer Ausrichtung zum Tempel. Der Tempel ist nach dem Kompass ausgerichtet. Am Westende des Salt-Lake-Tempels sieht man den Großen Bären darge­stellt, ein sehr bedeutendes Merkmal. Wie im ägyptischen Tempel in Dendera musste man den Großen Bären, der den Nordstern darstellte, um den sich alles drehte, dort haben. Das Haupttor musste nach Osten zeigen. Die Sonne, der Mond und die Sterne - die drei Grade [der Herrlichkeit] - sind dort dargestellt. Der Tempel ist ein maßstabgetreues Modell des Universums, für Lehrzwecke gedacht und um uns am Universum und an den Ewigkeiten zu orientieren, sowohl zeitlich als auch räumlich gesehen. Soweit es die Zeit betrifft, ist unser Mittelpunkt natürlich hier. Wir befinden uns in der Weltmitte und ar­beiten für diejenigen, die vor uns waren, und für die, die nach uns kom­men werden.'

 

Wir »transferieren« sozusagen unsere Vorfahren (wir haben ihre Be­richte - alle ziemlich neu und rufen wir uns in Erinnerung, dass die ge­nealogischen Berichte im Keller des Salt-Lake-Tempels aufbewahrt werden, wo sie auch hingehören) mit dem Zweck, dass die Arbeit für Menschen, die vor langer Zeit gelebt haben, es ihnen möglich macht, ihr Sein nach dem auszurichten, was in der Zukunft kommen wird.

 

Wir stehen in der Mitte. Diese Erde ist der alte englische middan- (g)eard, die mittlere Erde. Der markas same u erseti der Babylonier meint den Knoten, der den Himmel an die Erde bindet, der Knoten, der alle horizontalen Entfernungen miteinander verbindet und alles Auf und Ab. Er meint den Treffpunkt von Himmel und Erde. Es ist der Mittelpunkt, an dem die Welten darüber und die Welten darunter dazustoßen. Dieses maßstabgetreue Modell des Universums ist der Tempel. Natürlich bedeutet das lateinische Wort für Tempel templum das gleiche wie template: ein Plan, abgesteckt von der Dienerschaft des Auguren, um ihm zu helfen, die genaue Richtung des prophetischen Fluges der Vögel zu bestimmen. Er saß am cardo, dem Dreh- und An­gelpunkt, um den herum sich alles dreht und wo die Nord-Süd-Linie die Ost-West-Linie oder decumanus kreuzt. Die Person, die entweder durch die Vögel oder durch den Himmel Weissagung emp­fangen würde, würde in der Mitte sitzen und ihre Haltung unter Be­rücksichtigung ihrer sorgfältig bereiteten Sternwarte einnehmen. Das wurde in den alten Steinkreisen dargestellt. Die meisten von ihnen sind sehr alt. In England und Frankreich gibt es davon über 200 in Form und Muster des alten ägyptischen Tempels. Der Tempel ist auch ein Observatorium. Ein, templum ist ein Ort, wo man seine Hal­tung zu bestimmten Dingen einnimmt. Mehr als das, es ist ein Arbeits­modell, ein Laboratorium, in dem durch Gestalten und Symbole grundlegende Prinzipien demonstriert werden, die dem begrenzten Verstand Dinge jenseits seiner unmittelbaren Erfahrung vermitteln. An diesem Punkt trachtete Adam als erster nach mehr Licht und Erkennt­nis. Sein Eifer wurde durch ein Geschenk aus der Höhe belohnt, mit Prinzipien und Verordnungen, die er studieren und an seine Kinder übermitteln sollte.

 

Der Tempel ist die große Lehreinrichtung der menschlichen Rasse. Universitäten sind viel älter, als wir jemals annehmen würden. Die Universität nahm ihren Anfang als griechisches Mouseion, ein Tempel der Musen, der alle Wissensbereiche verkörperte. Die Ägypter nannten ihn »Das Haus des Lebens«. Es war ein Observatorium, ein großer Steinkomplex (später mit Säulen und Türmen), mit erstaunlich hochentwickelten Erfindungen für die Untersuchung und Aufzeich­nung der Himmelsbewegungen. Eine Studie von Stonehenge zeigt, dass es sich um einen Computer von großer Genauigkeit handelte, eine Universität, positioniert inmitten heiliger Wälder - botanischen und geologischen Gärten und Wäldchen. Es war ein »Paradies«, ein Garten Eden, wo alles Leben heilig und geweiht war. Es ist oft gesagt worden, dass der Tempel die Quelle aller Zivilisation ist. Ein kürzlich erschiene­ner Artikel erläutert, dass das Haus des Lebens in Ägypten eine Art Hochschule war, wo Bücher (die einige der ersten Gedichte enthielten) bereits in früher Zeit kopiert und studiert worden waren. Hier in die­sem Teil des Tempels wurden alle Fragen bezüglich eines erlernten Stoffes entschieden. Das Wort für Poesie, poiema, bedeutet »Erschaf­fung der Welt«.40 Die Aufgabe der Musen im Tempel war es, mit den Morgensternen das Lied der Schöpfung zu singen. Natürlich auch, weil sie der Schöpfungsgeschichte Dramatik verliehen (einige Schüler leite ten das erste Schreiben vom musikalischen Zeichensystem ab). Das Singen wurde in einem heiligen Kreis oder Chor praktiziert, so dass Poesie, Musik und Tanz zusammenwirkten. (Lucians berühmte Ab­handlung über den antiken Tanz, unter den frühesten Erzählungen, führt dies zurück auf den Kreistanz im Tempel42 wie auch auf den Ge­betskreis, den Jesus mit den Aposteln und ihren Frauen abzuhalten pflegte. - Jesus stand am Altar in den Armen Adams, und die Apostel standen mit ihren Frauen im Kreis. Einige haben dies als Tanz angese­hen. Genaugenommen ist es ein Chor.) So gehen Poesie, Musik und Tanz vom Tempel - von den Griechen Mouseion, Altar der Musen ge­nannt - in die Welt hinaus.

 

Die Schöpfungshymne war Teil der großen dramatischen Vorstellung, die jährlich im Tempel stattfand. Sie befasste sich mit dem Fall und der Erlösung der Menschen, dargestellt durch verschiedene Formen des Kampfes, die den Ort zu einer Szene ritueller athletischer Wettkämpfe machten, die in der ganzen Welt als heilig galten. Der Sieger des Wett­kampfes war der Vater des Volkes - der königliche Priester selbst -, des­sen triumphale Prozession, Krönung und Heirat zu diesem Anlass statt­fanden und diesen Ort zum Sitz und zur Quelle der Regierung machten. Der Tempel, nicht der Palast, ist die Quelle aller Regierung. Da erwartet wurde, dass das ganze Volk zu diesem Ereignis anwesend war, fand ein geschäftiger Austausch von Waren aus verschiedenen entfernten Regio­nen statt. (Die Griechen nannten es panegyris — eine Versammlung der ganzen menschlichen Rasse in einem Kreis.) Die Schaubuden der Pilger dienten als Marktbuden für große Märkte, während die Notwendigkeit, mannigfaltige und bizarre Formen des Reichtums in akzeptable Opfer­gaben für den Tempel umzutauschen, zu aktiven Bank- und Wechselge­schäften im Tempelhof führte. Das erste Geld von Juno Moneta, das der Tempel auf dem Hügel in der Hauptstadt hatte, zeigt den sich verteidi­genden Juno auf den Münzen. Man musste eine Opfergabe zum Tempel bringen. Niemand kam mit leeren Händen (Deuteronomium 16:16). Wer von weit her kam, konnte keine reine Taube mitbringen. So tauschte man ein Geschenk für eine Taube ein, wenn man zum Tempel kam, und brachte dann seine Opfergabe dar. Jesus trieb alle Geldwechs­ler aus den Hallen hinaus, die die verschiedenen Gelder tauschten und auch mit Waren sowie mit Lämmern und Tauben handelten (Matthäus 21:12). Es war das Zentrum aller Bank- und Wechselgeschäfte. Da der Platz als Observatorium diente, verbanden sich alle Dinge mit dem Ka­lender und den Sternen. Die Mathematik florierte; die Astronomie galt als Muse. Geschichte war eine andere Muse, denn die Riten waren so­wohl für die Toten als auch für die Lebenden gedacht. Denkmäler frü­herer großer Persönlichkeiten, von denen angenommen wird, dass sie hilfreich waren, förderten das Hervorkommen der Porträtkunst, der Bildhauerei und der Malerei.

 

Die Römer besaßen keine Kunst, außer der wunderbaren Kunst der Porträtmalerei. Ihre Ahnenbüsten waren erstaunlich naturgetreu. Sie waren an der oberen Brusthälfte abgeschnitten, als Darstellung der Person, wie sie sich aus der Erde erhebt, befreit oder erlöst vom Tod. (Es war ein von den Ägyptern übernommener Brauch, der aber in jedem Fall gediehen wäre.) In architektonischer Verzierung, im Design und den Abmessungen war das middot der Tempelstruktur sehr bedeut­sam. Als maßstabgetreues Modell des Universums, als kosmischer Computer, waren die Abmessungen alle sehr wichtig. Sie mussten kor­rekt sein. Die Architektur der hierozentrischen Strukturen war von höchstem Interesse.

 

Da von diesem zentralen Punkt aus die ganze Erde vermessen und alle Länder eingeteilt wurden, war die Geometrie etwas Wesentliches. Die Schriftstücke, die im Haus des Lebens erstellt und kopiert wurden, wur­den dort auch besprochen, was das Hervorkommen des Aspektes der Philosophie bewirkte, der sich eingehend mit der Kosmologie und der Naturwissenschaft befasste. Kurz gesagt gibt es keinen Teil unserer Zivi­lisation, der nicht seinen Ursprung im Tempel hat. Dank der Macht des geschriebenen Wortes wurden Berichte geführt. Und in der allumfas­senden Beziehung zum göttlichen Buch ist alles wichtig. Nichts ist tat­sächlich tot oder vergessen. Zu der Zeit, da alle Dinge zusammengefügt werden, wird alles Gute, das jemals war - nicht nur die Menschen -, ge­sammelt werden, damit nichts verlorengehe, sondern ein jegliches in dieser letzten Dispensation wiederhergestellt sei. In einer allumfassen­den Beziehung ist nichts jemals wirklich tot oder vergessen. Jede Einzel­heit gehört in das Bild, da es sonst unvollständig wäre. Mangels eines solchen verbindenden Prinzips wird unser gegenwärtiges Wissen noch bruchstückhafter. Unsere Büchereien und Universitäten bröckeln und zerfallen in dem Maße, in dem sie expandieren. Wo der Tempel, der uns das Leben schenkte, fehlt, wird die Zivilisation selbst zu einer leeren Hülle. Der Tempel muss da sein. Er ist nicht nur ein Mythos, er ist das Herz all unserer Zivilisation. 1930 kam diese Vorstellung in Cambridge wieder zum Vorschein. In der Schule von Cambridge begann man das, was man dort lehrte, als Mustermäßigkeit zu bezeichnen, weil man sah, dass all die altertümlichen Lehren in das gleiche Muster fielen, das ich gerade beschrieben habe. Im Tempel werden wir anhand von Symbolen und Beispielen belehrt. Aber das ist nicht die Fülle des Evangeliums. Ein heutzutage sehr beliebtes Argument besagt: »Sehen Sie, Sie sagen, das Buch Mormon enthalte die Fülle des Evangeliums, aber es enthält nicht eine der Tempelverordnungen, nicht wahr?« Verordnungen sind nicht die Fülle des Evangeliums. In den Tempel zu gehen ist vergleichbar mit dem Betreten eines Laboratoriums in der Absicht, das zu bestätigen, was man bereits im Klassenraum und aus dem Text gelernt hat. Die Fül­le des Evangeliums bedeutet das Verständnis des ganzen Erlösungspla­nes - das Wissen, das für die Errettung notwendig ist. Sie kennen das Warum und das Weshalb. Um der Fülle des Evangeliums willen gehen Sie zu Nephi, zu Alma und zu Moroni. Dann werden Sie das Laborato­rium betreten. Sie werden dies jedoch nicht in völliger Unkenntnis tun. Die Verordnungen sind lediglich Formen. Sie erhöhen uns nicht. Sie bereiten uns nur vor, damit wir bereit sind für den Fall, dass wir jemals annehmbar sein werden.

 

Wir haben fast unbewusst angenommen - registrieren Sie das gut -, dass unser Tempel den ägyptischen Tempeln entspricht. Lassen Sie mich das erklären. Die Verordnungen im ägyptischen Tempel waren im Wesentlichen die gleichen wie die, die in unseren Tempeln vollzogen werden. Und das lässt sich sehr einfach erklären: Sie haben einen gemeinsamen Ursprung. Der Schlüssel dazu wird in Abraham 1:26 gegeben: »Pharao, der ein rechtschaffener Mann war, begründete sein Königreich und rich­tete sein Volk weise und gerecht alle seine Tage, und er trachtete ernst­haft danach, die Ordnung nachzuahmen. die von den Vätern in den er­sten Generationen aufgestellt worden war, in den Tagen der ersten patriarchalischen Regierung, ja in der Regierung Adams und auch Noachs, der sein Vater war und ihn mit den Segnungen der Erde gesegnet hatte ...«(Abraham 1:26). Er trachtete eifrig und ernsthaft danach, die Ordnung nachzuahmen, die auf die Väter der ersten Generation in der ersten patriarchalischen Regierung zurückging. Die ägyptische Verord­nung hatte also immer den Zweck, zurückzugehen zu der sp tpy — der ersten Zeit, der Zeit des ersten Menschen, welcher Adam war. Die Ägypter hatten diese Ordnung nicht, und sie wussten es. So versuchten sie, sie zu imitieren. Interessanterweise war der Pharao bezüglich dieses Problems äußerst besorgt. Er verbrachte seine Tage in den Archiven des Hauses des Lebens mit dem Durchsuchen der genealogischen Berichte. Er ging mit den Adeligen des Hofes die Berichte durch in der Hoffnung, einen genealogischen Beweis dafür zu finden, dass er wirklich Macht be­saß. Er fand diesen Beweis niemals, und es brach ihm das Herz. »Pharao aber entstammte der Linie, durch die er das Recht des Priestertums nicht haben konnte; trotzdem erhoben die Pharaonen gern darauf An­spruch, und zwar von Noach her ...«(Abraham 1:27). Sie machten sich eine sehr gute Imitation, sie trachteten sehr ernsthaft danach, jene Ord­nung zu imitieren, die auf den Ursprung zurückgeht.

 

So ist das Ergebnis der Ägypter eine sehr gute Imitation unserer Tempelverordnungen. (Ich habe gerade ein sehr umfangreiches Buch zu die­sem Thema beendet.44) Mein Buch The Message of the Joseph Smith Pa­pyri; An Egyptian Endowment führt Sie durch den ägyptischen Tempel, ohne jegliche Erwähnung des Tempels der Heiligen der Letzten Tage. Die Erwähnung des letzteren ist nicht notwendig. Es ist einfach zu er­kennen, was vor sich geht. Und all das ist unter den heutigen Studenten ein offenes Geheimnis. Wir geben also nichts weg. Die Verordnungen haben einen gemeinsamen Ursprung; Abrahams Kommentar ist der Schlüssel dafür. Er sagte, dass die Ägypter die Verordnungen imitiert hätten. Die Riten der Joseph-Smith-Papyri 10 und 11, bekannt als Book of Breathings, folgen einem vertrauten Muster. Und um zu zeigen, dass ich das Muster nicht hineinlas, nahm ich im Anhang meines Buches eine Anzahl früher jüdischer und christlicher Schreiben auf. Jedes befasste sich mit orthodoxen jüdischen und christlichen Texten, als ob es die gleichen Verordnungen gewesen wären, die seither verloren waren. Die altertümlichen Tempelverordnungen, Geheimlehren genannt, sind in zahlreichen, unterschiedlich gut erhaltenen Dokumenten gefunden worden. Wenn Sie sich fragen, was Joseph Smith über echte Tempel wusste, erwidere ich, alles.

 

In diesem Zusammenhang gibt es eine interessante Nebenbedeutung des Wortes telestial, ein Wort, das lange als eine von Joseph Smiths gröberen Unachtsamkeiten angesehen wurde. Wir wissen jetzt, dass es drei Wel­ten gibt: Die telestiale, in der wir leben; die celestiale, nach der wir streben; und dazwischen eine weitere, die terrestriale genannt. Sie stammt weder von der celestialen noch von der telestialen. Gemäß den Alten wird diese Welt durch den Tempel repräsentiert, die Welt dazwischen, wo die Durchgangsriten stattfinden. In der Tat ist die Wurzel telos in dieser Hinsicht ein sehr inhaltsreiches Wort, und es ist kürzlich einge­hend behandelt worden. Es befasst sich mit den Geheimlehren. Telos be­deutet Einführung.45 Teleiomai bedeutet, in die Geheimlehren einge­führt zu werden.46 Professor Werner Jaeger von Harvard, ein enger Freund von mir, der Paideia geschrieben hat, war, als er Gregory of Nyssa herausgab, mit dem Wort teleiotes sehr erfahren. Er behauptete, dass Gregory über die Geheimlehren sprach. Ein teleiotes ist eine Per­son, die bis zu dem einen oder anderen Grad in die Geheimlehren ein­geführt worden war. Und die Vollendung des Grades qualifiziert sie als vollkommen oder »perfekt«.

 

Diese Wortwurzel erscheint zuerst so, als würde sie verschiedene Stufen vom Beginn bis zum Ende der einführenden Verordnungen der Ge- heimlehren anzeigen. In seinem 1973 erschienenen Buch hat Morton Smith ausführlich gezeigt, dass das Wort »Geheimlehre«, ein Wort das von den ersten Juden und Christen gebraucht wurde (den Aposteln im geheimen gelehrt), nichts anderes war, als eine Serie von einführenden Verordnungen, um die höchste Errettung zu erlangen, welche heute für die christliche Welt verloren und unbekannt sind. Er sagt, dass wir nicht wissen, was sie beinhalteten, aber dass es das ist, was Christus mit den Geheimnissen des Reiches meinte. Er meinte Verordnungen, die not­wendig waren. Und diese offenbarte er den Aposteln während seiner sehr vertraulichen Lehren in den vierzig Tagen nach seiner Auferste­hung. Der Zweck solcher Verordnungen ist es, den Raum zwischen der Welt, in der wir jetzt leben, und der, nach der wir streben, der cele­stialen Welt, zu überbrücken. Daher ist es gedacht, dass die Ereignisse im Tempel in der terrestrialen Sphäre stattfinden. Rufen Sie sich in Er­innerung, dass Sie die Schöpfung verlassen und in der celestialen Welt enden. Aber es geschieht nichts in der celestialen Welt. Alles geschieht in der telestialen und terrestrialen Welt, aber nicht bevor Sie den Garten verlassen. Dann beginnt der Spaß, bis Sie in Ihrer celestialen Ruhestätte ankommen. Der ganze Tempel repräsentiert teleiotes. Es ist auch in der »telestialen« Welt unten ein Wort, das keiner außer Joseph Smith be­nutzte. Und es bedeutet genau das - die unterste Welt, die Welt, in der wir unter die zwei anderen gestellt sind. Da die Verordnungen die Brücke zwischen den zwei Welten - der telestialen und der celestialen - bilden, ist es gedacht, dass die Ereignisse des Tempels in beiden Sphären, der terrestrialen und der telestialen, stattfinden, der Welt der Geheim­nisse oder Verordnungen. Der koptische Text jedoch nannte die Welt dazwischen die Welt des Übergangs. Das ist ein schöner (Plus-)Punkt für Joseph Smith.

 

Einer der berühmtesten Tempel war derjenige in Jerusalem. In unserer Zeit gibt es seltsame Bewegungen, seitdem die Juden und Christen Spe­kulationen (Sie würden angesichts ihrer Ernsthaftigkeit erstaunt sein) bezüglich der Ratsamkeit dessen anstellen, wieder eine Art Tempeltätig­keit einzuführen, obwohl sie durch so grundlegende Fragen wie: »Was würden wir mit einem Tempel machen, und wer soll dafür verantwort­lich sein?« verwirrt sind. Aufgrund des Hervorkommens dieser neuen Texte, apokalyptischer Texte, die alle ihren Anfang in Tempeln nehmen, wird der Tempel zum Mittelpunkt. Im Christen- und Judentum spielte der Tempel eine sonderbar doppelwertige Rolle. Die jüdischen Bande waren der Schwerpunkt einer Anzahl von Studien. Die Juden mögen das Thema, aber sie haben Angst davor. Sie wissen nicht, was sie diesbe­züglich tun sollen. Sie müssen den Tempel entweder erheben oder zu ei­nem einfachen Gebäude herabsetzen. Als der Tempel stand, war er das palladium der Nation, und er wurde zu einer Art Fetisch - etwas, das wir von Josephus lernen. Dies führt zu der gefährlichen Vorstellung, dass, solange die Menschen den Tempel und seine Riten hatten, sie sich selbst als rechtschaffen und unfehlbar ansahen; nichts würde ihnen ge­schehen. Templum Dei, Templum Dei, Templum Dei: es ist der Tempel Gottes, nichts kann uns verletzen.

 

Der gleiche natürliche Irrtum hängt gelegentlich über den Heiligen der Letzten Tage, die den Tempel oft als eine Art Fetisch ansehen. Schwester Eva Nielsen, die in der Bibliothek der BYU arbeitet, hat sich auf Genealogie spezialisiert. Sie erzählt, dass, als sie ein kleines Mädchen war, sie und ihre Brüder und Schwestern während eines schrecklichen Sturmes in der Tür ihres Hauses in Manti standen, ihrer Mutter am Schürzenzipfel hingen und zum Tempel schauten, der gerade fertiggestellt worden war. Ihr Vater arbeitete dort oben am Tempel. Sie sagten zu ihrer Mutter. »Gott wird den Blitz nicht in den Tempel einschlagen lassen, nicht wahr?« Und gerade als ihre Mutter ihnen versicherte, dass er es nicht zulassen würde, peng! - schlug der Blitz in den Ostturm ein, der rasch zu brennen anfing. Schwester Nielsens Vater war in der Grup­pe von Arbeitern, die hinaufeilten und bald das Feuer löschten. Als er nach Hause kam, fragten ihn die Kinder, was schiefgelaufen war. Was ist hier los? Er erklärte ihnen, dass die Installation von Blitzableitern be­sprochen, aber noch nicht ausgeführt worden war. Er sagte, dass Gott die Mittel zur Verfügung gestellt hatte, um den Tempel vor Blitzein­schlag zu schützen, und die Arbeiter versäumt hätten, diese Mittel zu nutzen; so hatten sie kein Recht, übernatürliche Eingriffe zu erwarten. Gott erwartet, dass wir in der gleichen Weise vorangehen wie immer. Der Tempel selbst ist kein Fetisch - er ist kein palladium (aegis). Die Ju­den hatten ihre Hoffnung am Ende an ein Gebäude gebunden, daher hatte dessen Zerstörung die vernichtendste Auswirkung auf sie. Die Christen frohlockten, aber die Juden dachten, sie würden niemals wie­derhergestellt werden, weil der Tempel zerstört worden war. Die Juden fühlten sich mit dem Dahinschwinden des Tempels zutiefst entmutigt — es war damit alles vorbei.

 

Alles war auf ein Gebäude gegründet. Tatsächlich hob der Herr dies mehr als einmal hervor. »Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen wer­de ich ihn wieder aufrichten« (Joh. 2:19). Die christlichen Kirchenväter werden der alten rhetorischen Klischees niemals müde, die von der Nichtigkeit dessen sprechen, seinen Glauben in ein Gebäude zu setzen. Christus, wurde uns erzählt, zerstörte den Tempel aus Stein, aber die Kirche ist ein geistiger Tempel, die einzige Art Tempel, die wirklich zählt Muss man einen physischen Tempel haben? Hier sehen wir die Doppelwertigkeit des Arguments. Die Väter, Gregory von Nyssa und John Chrysostom, die über die Torheit und Abgötterei schimpften, ei­nem einfachen Platz und Gebäude Heiligkeit zuzuschreiben, waren die ersten, die sich der religiösen Pilgerfahrt zurück zu den Ruinen des hei­ligen Gebäudes anschlossen. Die Kirche hieß Pilgerfahrten zum Heili­gen Land niemals gut. Ihre Führer mochten sie nicht, sondern stellten sich immer dagegen. In keiner Instanz unterstützte die Kirche jemals Pilgerfahrten, sie stellte sich tatsächlich eher dagegen. Einige Leute be­stehen darauf, zu der alten Ordnung zurückzukehren, weil sie denken, dass sie das Evangelium dort finden können.

 

Dies war der Sinn der Kreuzzüge: Die Kreuzfahrer gehen auf den Tempel zurück, auf das Allerheiligste. Das war in Wirklichkeit Kolumbus’ Vorhaben: Er wollte Indien entdecken, um genug Geld zu bekommen, den Tempel wiederaufzubauen. Die protestantischen Pilger denunzierten na­türlich die Torheit, nach Jerusalem zu gehen, und doch waren sie mit un­übertroffener Energie und Leidenschaft damit beschäftigt, genau das zu tun, besonders die weniger ritengebundenen Christen wie die Quäker, Sie waren diejenigen, die es liebten, solche Pilgerfahrten zu unternehmen, Im ersten großen neuzeitlichen Krieg, dem Krimkrieg, wurde um den Schutz der heiligen Stätten in Jerusalem gekämpft. Jeder war betroffen. Die Weltgeschichte dreht sich tatsächlich immer um den Tempel. James T. Lowes Geopolitics and War49, eine Erörterung der Theorie von Hai­ford J. Mackinder, ist geographisch gesehen auf diesen Teil der Welt kon­zentriert (jener Teil der Erde, wo das Meer weit in die Landmasse der Welt vordringt, was ihn zum geopolitischen Zentrum der Welt machte - der beste strategische Punkt, um die ganze Welt vom Meer oder Land her zu beherrschen). Aber nicht nur das, es war der ideologische Mittel­punkt. Jeder im bedeutenden siebzehnten Jahrhundert hatte umfangrei­che Zusammenstellungen und Pläne, um den Tempel zurückzubekom­men. Die christliche Welt war davon besessen, und viele Juden rechneten mit einem bevorstehenden Wiederaufbau des Tempels.

 

Die moderne Welt fragt mit stolzer Überlegenheit: «Weshalb ein Bau­werk? Weshalb nicht ein geistiges Gebäude? Braucht Gott Vorrichtun­gen? Wir sind hier in der Welt, um uns mit einem neuen Lebenselement vertraut zu machen. Wir mögen weder die Realität massiver Gegenstän­de leugnen noch zu sehr damit befasst sein. Die orientalischen Mönche verfielen beiden Extremen: Sie verleugneten das Fleisch gänzlich und wurden als Resultat dessen davon besessen.

 

Wir Mormonen sind in der Vergangenheit in alle Welt hinausgegangen, um Tempel zu errichten, indem wir große Opfer mit unseren Mitteln brachten. Und doch waren wir nicht an die Gebäude als solche gebun­den. Brigham Young arbeitete sich fast zu Tode, um den Nauvoo-Tempel in der gesetzten Zeit gebaut zu bekommen. Aber er wollte nicht »noch einmal sehen, wie [ein Tempel] gebaut wird, um in die Hände der Schlechten zu fallen«. Nachdem er von der Zerstörung des Nauvoo- Tempels durch Feuer erfahren hatte, sagte er: »>Gut, Vater, wenn du wolltest, dass er niedergebrannt wird.< Ich hoffte, ihn niedergebrannt zu sehen, bevor ich ging, aber ich sah es nicht. Ich war froh, als ich von sei­ner Zerstörung durch Feuer hörte und von den Mauern, die eingefallen waren, und sagte: »Hölle, du kannst ihn nun nicht besitzen.« Es war schließlich doch nur ein Gebäude. Warum sollte er sich dann selbst er­schöpfen? Wir streben danach, unsere Tempel schön zu gestalten, aber wenn in den Augen vieler von uns einige sich als weniger atemberaubend herausstellen, dämpft das nicht unsere Begeisterung für das, was in ihnen geschieht. Mein bevorzugter Tempel ist sicherlich der Provo-Tempel obwohl ich ihm als Gebäude in der Tat sehr wenig Punkte ge­be, Wir sind nicht an das Gebäude als solches gebunden (es ist nur ein Haus der Begabung). Grundlegend für alle Tempel ist ihre Exklusivität und ihre Isolierung. Der Tempel ist etwas, das abseits steht.

 

Jede Dispensation ist gekennzeichnet durch die Rückkehr des Tempels und seiner Verordnungen. Der Tempel steht im Mittelpunkt apokalyp­tischer Literatur. Ohne Tempel gibt es kein wahres Israel. Denn dort al­lein ist das Priestertum; mit der Zerstörung des Tempels verloren die Ju­den auch ihr Priestertum. Und die Rabbiner freuten sich. Uns wurde erzählt, dass, als der Tempel brannte, die Rabbiner nach Vespasian gin­gen und um Erlaubnis baten (Titus übte das Amt aus), die erste Rabbinerschule in Jamnia zu errichten, und sie erhielten die Bewilligung. Sie freuten sich tatsächlich inmitten des Einsturzes des Tempels. Die christ­lichen Kirchenväter freuten sich ebenfalls über die Zerstörung des Tem­pels, sie weideten sich daran, weil es das Ende der Juden bedeutete. Oh­ne Tempel konnte es kein Judentum geben; es konnte niemals Wiederaufleben. Dieses Thema beschäftigt sie im Moment sehr. 1948 hatte Präsident Trumans Gesandter eine lange Diskussion mit dem Papst, der sehr nachdrücklich sagte, dass, was auch immer geschehen würde, die Juden niemals wieder einen Tempel bauen dürften. Das war sehr wichtig; sie dürfen nie wieder nach Jerusalem zurückkehren, weil die Prophezeiung lautet, dass sie niemals mehr werden zurückkehren können. Die Aussicht alarmierte und störte die Christen, aber sie faszi­nierte sie auch; sie konnten es nicht dabei belassen.

 

Die grundlegenden Einrichtungen der Zivilisation wurden letztendlich im Tempel bestimmt oder von ihm abgeleitet. Viele solcher Einrichtun­gen wurden zu Rivalen - bitteren Rivalen - des Tempels, die ihn wir­kungsvoll ersetzen. So übernahmen die Sophisten der Antike das Schul­wesen. Als sie dies taten, wurde die Universität ein Antitempel, was sie seitdem geblieben ist. Sie machte sich die Formen des Tempels zu eigen, um seine Lehren in Misskredit zu bringen.

 

In unseren Tagen, wie zu verschiedenen anderen Zeiten in der Ge­schichte, wurde zum Beispiel die Heiligkeit und Vollmacht des Tempels in eine Religion des Mammons verkehrt. Unsere Banken werden nach  der Art der alten Tempel entworfen, mit eindrucksvollen Fassaden, mit festlichen Toren und Hallen. Onyx, Marmor, Bronze - alles Substanzen der Tempel des Altertums. Die heilige Stille, die vorherrscht, der Hauch der Schicklichkeit, des Anstands und der Hingabe; die religiösen Inschriften auf den Mauern der Banken Zions sind Zitate von Brigham Young (der ein wirklich guter Geschäftsmann war). Die massive Ge­wölbetür, durch die nur Eingeweihte gehen dürfen, schimmert schlicht in reinem Metall. Das Symbol steht für alles, was sicher ist - es ist das Allerheiligste. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das sagt der Herr. Wir erklären, dass wir unser Vertrauen in Gott setzen, und wir geben uns selbst preis, indem wir diese Erklärung dort einprägen, wo sie hingehört — auf unsere Münzen und Banknoten.

 

Wie er durch die Dispensationen hindurch kommt und geht, ist der Tempel der Brückenkopf Zions, der den Weg vorbereitet, eine Art Vor­posten oder seltsames Objekt. Er ist etwas Fremdes in der Welt, und als solches wird er übelgenommen. Er wird gefürchtet und geneidet: er steht da wie ein Störenfried, der Schrecken und Neid der Welt, ein Ein­dringling in einer schlechten und ehebrecherischen Welt. Zion ist in der Defensive. Unsere frühen HLT-Tempel waren alle als Festungen ent­worfen, mit ihren Stützen und Zinnen, ihren Toren, ihren Mauern — im­mer eine umgebende Mauer. Wenn der Tempel das Prinzip der Ord­nung im Chaos repräsentiert, dann repräsentiert er auch den festen Stand der, Sie mögen sagen, Rechtschaffenheit in einer schlechten Welt. Jemand fragte mich einmal bezüglich der ägyptischen Verordnungen, die in den Manuskripten Joseph Smiths enthalten waren: »Ist dieses Zeug für die moderne Welt von Bedeutung?« Meine Antwort ist nein. Es ist für die Ewigkeit von Bedeutung. Die moderne Welt ist so unbe­ständig wie ein zerfallendes Isotop, der Tempel ist aber immer der glei­che gewesen. Die Verordnungen sind jene, die Adam von einem Engel gelehrt wurden.

 

Das Einbringen des Tempels in die Welt war in den Tagen Enochs, Noahs, Abrahams, Moses, Christi und Joseph Smiths eine Erinnerung daran, dass die Welt, so wie die Dinge laufen, zu einem Ende kommt. Diese kleine Phase menschlicher Existenz war im Begriff dahinzuscheiden und einer anderen Platz zu machen. Eine der Lehren kürzlicher wissenschaftlicher Nachforschungen in diesen vielen Bereichen ist die, dass der Lauf der Geschichte und Geologie - wenn man an die jetzige »Perm-Trias-Katastrophe« denkt - keine langsame, endlose, stufenwei­se, gesunde Evolution ist. Der Herr sagte dem Propheten Joseph Smith in der ersten Vision, dass er der Welt überdrüssig sei: »Es gibt keinen, der Gutes tut, nicht einen.«52 Und er war nahe daran, sie zu beseitigen. Uns wird gesagt, dass die plötzliche, katastrophale Hausreinigung statt­finden wird, wenn der Zustand der Sättigung erreicht ist - wenn die Leute reif sind in Schlechtigkeit. Der Name der Kirche wird uns nicht vergessen lassen, dass dies die letzten Tage sind. Die letzten Tage wo­von? Von der Herrschaft Belials, von der Regierung Satans auf dieser Erde. Im Tempel lernen wir zuerst, mit welchen Mitteln Satan diese Welt regiert hat, wie es dazu kam, und wie er diese vielen Jahre über die Erde regiert hat. Dann fahren wir damit fort, die Grundlage für die Ordnung der Existenz zu legen, die Gott für seine Kinder vorgesehen hat. In beiden Lektionen befassen wir uns mit spezifischen Mitteln, Uni ist es gegeben, dazwischen zu wählen - bis zu dem Grad, zu dem wir ge­mäß den Grundsätzen und Gesetzen des Tempels leben. Wenn wir nicht demgemäß leben, befinden wir uns in der Macht des anderen Reiches. Es ist der Tempel, wo Gott den Antrag macht, und er lässt seiner nicht spotten. Der Tempel ist da, um uns wieder zur Vernunft zu rufen, um uns zu sagen, wo sich unsere wirkliche Existenz befindet, um uns vor uns selbst zu retten. So lassen Sie uns oft dort hingehen und der Wirk­lichkeit ins Auge sehen, Brüder und Schwestern.

 

Wir bezeugen die Wahrheit der Existenz dieser Dinge. Wir fragen uns: Was wußte Joseph Smith über den Tempel? Er wusste alles darüber. Er gab uns die vollständige Sache. So wissen wir, dass das Evangelium wie­derhergestellt worden ist und dass der Tempel der Mittelpunkt der Din­ge ist. Deshalb müssen wir uns oft dorthin begeben. Ich habe das getan, so dass ich fast süchtig danach bin. Ich kann vom Tempel nicht wegbleiben Ich schwelge darin, indem Gebäude, das ich Endownmenthaus nenne, mangelhaft, wie es in so vielen Aspekten ist — aber das macht keiner­lei Unterschied. Wir können die Verordnungen und Begabungen sehen. Er ist zu praktischen Zwecken erbaut worden.

 

In einer Rede in den 1880er Jahren sagte Bruder Erastus Snow in St. George, dass jeder Tempel ein leicht unterschiedliches Design hat, weil es einen unterschiedlichen Zweck erfüllt. Der St.-George-Tempel wurde nach dem Muster des Kirtland-Tempels erbaut, um bestimm­te Dinge hervorzuheben. Unser Provo-Tempel ist in einer gänzlich an­deren Weise gebaut. Er arbeitet mit einem ganz anderen Gedanken - effektiv viel Arbeit schnell zu tun, aber auch als Lehrwerkzeug zu fungieren.

1887 entdeckten Gelehrte ein erstaunliches Dokument, die Apokalypse Abrahams genannt. Darin wird Abraham eine Verordnung gezeigt, so wie in einem sich bewegenden Bild, das auf einen Bildschirm projiziert wird. Und ein Engel unterweist ihn: »Nun, sieh dies ... jetzt dieses Bild. Du gehst mit mir im Garten umher. Dies ist ein Bild vom Garten Eden.« Und Abraham fragte: »Wer ist der Mann hier?« Der Engel antwortet: »Das ist Adam, und die Frau ist Eva, ich werde dir von ihnen erzäh­len.« Er führt Adam hindurch und nimmt ihn dann zum nächsten Bild, so wie es auf einen Bildschirm projiziert ist.

Jegliche Mittel, die wir dazu gebrauchen können, die Informationen, das Wissen zu übermitteln, wird die Absichten des Herrn erfüllen. So sind nicht zwei Tempel gleich gebaut. Erinnern Sie sich, was Brigham Young sagte, als sie den Salt-Lake-Tempel mit sechs statt mit einem Turm zu bauen begannen? »Jetzt fällt nicht einer von euch ab, weil ... er sechs Türme haben wird, und Joseph baute nur einen.« Wir leben heute inmitten eines eitlen Marktes, und der Tempel reprä­sentiert den einen gemäßigten Punkt in der Welt, wo wir wirklich ernst­haft sein und über diese Dinge nachdenken können. Es ist mein Zeug­nis, dass das Evangelium wiederhergestellt wurde und der Herr beabsichtigt, seine Pläne in diesen Tagen zu erfüllen. Und worum auch immer wir ihn bitten, er wird es uns geben. Dies sage ich meiner Familie ohne jegliche Zurückhaltung, was auch immer es sein mag. Ich habe den Herrn niemals um etwas gebeten, das er mir nicht gegeben hat. Nun, Sie sagen: »In diesem Fall haben Sie sicherlich nicht um viel gebeten.« Nein, das habe ich nicht; ich war sehr darauf bedacht, nicht um viel zu bitten. Wir wollen keine verdorbenen Rangen sein, nicht wahr? Wir bitten um das, was wir brauchen, um das, was wir nicht selbst erlangen können, und der Herr wird es uns geben. Machen Sie sich keine Sorgen. Aber er möchte auch, dass wir uns daran machen und für den Rest hart arbeiten. So bete und hoffe ich, dass der Herr uns inspirieren und helfen mag, uns der Arbeit dieser letzten Tage mehr zu verpflichten - mehr darin aufzugehen und den Tempel oft zu besuchen und mit der Zeit an Weisheit zu- zunehmen, denn der Herr beabsichtigt, uns durch dieses Instrument mehr Offenbarung zu geben. Ich bete darum im Namen Jesu Christi, Amen.

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