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Joseph Smith

Die King Follett Predigt

Joseph Smith

 

 

April 1844

 

Meine lieben Heiligen!

 

Ich bedarf der Aufmerksamkeit dieser Versammlung, während ich über mein Thema, die Toten, spreche. Das Ableben unseres lieben Bruders, des Ältesten King Follett, der in einem Brunnen von einem fallenden steinernen Trog zerquetscht wurde, hat mir dieses Thema nahegelegt. Die Verwandten und Freunde des Verunglückten haben mich gebeten, darüber zu sprechen. Da so viele in dieser Versammlung anwesend sind — Einheimische und Auswärtige —, die Angehörige und Freunde verloren haben, möchte ich diesen Gegenstand ganz allgemein behandeln und Ihnen meine Gedanken darüber mitteilen, soweit ich dazu imstande bin und soweit der Heilige Geist mich leitet.

Ich brauche Ihren Glauben und Ihre Gebete, damit mir die Unterweisung des Allmächtigen und die Gabe des Heiligen Geistes zuteil werde, um Dinge zu erklären, die wahr sind und die Sie leicht verstehen können; und auch, damit mein Zeugnis Ihr Herz und Ihren Verstand von der Wahrheit dessen überzeuge, was ich sagen werde. Beten Sie, der Herr möge meine Lungen stärken und den Wind stillen. Die Heiligen sollen ihre Gebete zum Himmel senden, damit sie an die Ohren des Herrn Zebaoth dringen, denn das aufrichtige Gebet des Gerechten vermag viel. Hier ist Kraft, und ich glaube fest daran, dass Ihre Gebete erhört werden.

Ehe ich näher auf den mir vorgenommenen Gegenstand eingehe, wünsche ich mir den Weg zu bahnen, um das Thema von Grund auf behandeln zu können, so dass Sie es verstehen können. Ich will einige einleitende Bemerkungen dazu machen, damit Sie den eigentlichen Gegenstand verstehen, wenn ich darauf zu sprechen komme. Ich beabsichtige aber nicht, Ihren Ohren mit einem Schwall schöner Redensarten oder mit viel Gelehrsamkeit zu schmeicheln, sondern ich gedenke Sie mit den einfachen Wahrheiten des Himmels zu erbauen.

 

Das Wesen Gottes

 

Ich beginne, indem ich zum Anfang aller Dinge zurückkehre, zum Morgen der Schöpfung. Das ist der Ausgangspunkt, den wir im Auge behalten müssen, wenn wir mit den Absichten, Zwecken und Beschlüssen des großen Elohim völlig vertraut werden wollen, der in den Himmeln thront, wie er es seit Erschaffung der Erde getan hat. Es ist notwendig, dass wir einen richtigen Begriff von Gott haben. Fangen wir richtig an, dann wird es uns leicht fallen, stets auf dem rechten Weg zu bleiben; beginnen wir jedoch falsch, dann gehen wir irre, und es wird schwer halten, auf den rechten Weg zurückzuführen.

Es gibt nur sehr wenige Menschen in der Welt, die das Wesen Gottes richtig verstehen. Die große Mehrheit der Menschen versteht von ihrem Verhältnis zu Gott überhaupt nichts, weder etwas aus der Vergangenheit noch etwas für die Zukunft. Sie kennen und verstehen dieses Verhältnis nicht und wissen deshalb wenig mehr als das Tier, also nicht mehr als Essen, Trinken und Schlafen. Das ist alles, was der Mensch von Gott und seinem Dasein weiß, sofern ihm durch göttliche Erleuchtung nicht mehr gegeben wird.

Wenn der Mensch nicht mehr lernt als Essen, Trinken und Schlafen, von den Plänen Gottes aber keine Ahnung hat, dann weiß das Tier beinahe ebensoviel. Auch das Tier isst, trinkt und schläft wie wir und weiß nichts von Gott. Es weiß also etwa soviel wie wir, sofern wir nicht imstande sind, die Dinge Gottes durch die Erleuchtung des Allmächtigen zu begreifen. Wenn die Menschen das Wesen Gott nicht begreifen, dann begreifen sie auch sich selbst nicht. Deshalb wünsche ich zum Anfang aller Dinge zurückzukehren und so Ihren Geist in einen erhabeneren Bereich und zu einem höheren Verständnis zu erheben, als es der Mensch im allgemeinen erstrebt.

Ich möchte jeden Mann, jede Frau, jedes Kind in dieser Versammlung bitten, im Herzen die Frage zu beantworten: Was für ein Wesen ist Gott? Fragen Sie sich selbst, erforschen Sie die Gedanken Ihres Herzens und sagen Sie, ob irgendwer von Ihnen ihn gesehen oder gehört hat? Das ist eine Frage, die Ihre Aufmerksamkeit für lange Zeit beanspruchen dürfte. Ich wiederhole: „Was für ein Wesen ist Gott? Weiß es irgendeiner von Ihnen? Hat irgendwer von Ihnen ihn gesehen, gehört, mit ihm gesprochen?” Dies ist die Frage, die vielleicht von jetzt an Ihre beständige Aufmerksamkeit beanspruchen wird. Die Schrift sagt uns: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.”

Wer Gott nicht kennt, sondern fragen muss: „Was für ein Wesen ist Gott?”, der wird, wenn er sein eigenes Herz gründlich erforscht und sofern die Erklärung Jesu und seiner Apostel wahr ist, sich bewusst werden, das er das ewige Leben nicht hat, denn ewiges Leben beruht auf keinem anderen Grundsatz.

Meine erste Aufgabe besteht nun darin, das Wesen des allein wahren und allweisen Gottes herauszufinden, d. h. zu erfahren, was für ein Wesen er ist. Und wenn ich das Glück haben sollte, der Mensch zu sein, der das Wesen Gottes versteht, und Ihnen die damit verbundenen Grundsätze klarmachen und Ihrem Herz einprägen kann, dann möge von Stund an jeder Mann und jede Frau den Mund versiegeln und nie mehr die Stimme oder gar die Hand gegen den Mann Gottes oder die Diener des Herrn erheben oder irgend etwas gegen sie sagen. Gelingt es mir aber nicht, dann wird es meine Pflicht sein, alle weiteren Ansprüche auf Offenbarungen, auf göttliche Erleuchtung oder auf den Titel eines Propheten aufzugeben. Dann wäre ich wie die anderen in der Welt: ein Irrlehrer, dem die Menschen Beifall spenden würden, und keiner würde mir nach dem Leben trachten. Wären alle Religionslehrer aufrichtig genug, um ihren Ansprüchen auf göttliche Berufung zu entsagen, nachdem ihre Unwissenheit in der Gotteserkenntnis so offen zutage liegt, dann wären sie auf alle Fälle so sch!echt daran wie ich. Und wenn ich im Irrtum bin, könnten Sie ebenso auch den anderen falschen Lehrern nach dem Leben trachten wie mir. Wenn irgendeiner glaubt, das Recht zu haben, mir das Leben zu nehmen, weil ich ein Irrlehrer sei, dann haben wir nach demselben Grundsatz das Recht, auch jeden anderen Irrlehrer umzubringen — wo würde dann das Blutvergießen aufhören? Und wer würde nicht zu den Leidtragenden gehören?

 

Das Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit

 

Beschneiden Sie keinem Menschen das Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit! Alle Regierungen sollten alle Menschen in diesem Recht schützen. Niemand ist berechtigt, einem Menschen wegen Meinungsverschiedenheiten in Glaubenssachen nach dem Leben zu trachten. Die Religion sollte von allen Gesetzen und Behörden geschützt werden, möge sie nun wahr oder falsch sein. Jeder Mensch hat ein natürliches und in unserem Lande auch verfassungsmäßiges Recht darauf, entweder ein wahrer oder ein falscher Prophet zu sein. Wenn ich aber nun beweisen kann, dass ich die Wahrheit über Gott besitze und dass von hundert angeblichen Religionslehrern neunundneunzig Irrlehrer sind, die keine Vollmacht haben, obwohl sie vorgeben, die Schlüssel des Reiches Gottes auf Erden zu besitzen — wenn man sie alle töten wollte, weil sie Irrlehrer sind, dann müsste man die ganze Erde mit Blut tränken.

Indem ich zeige, was für ein Wesen Gott ist, werde ich beweisen, dass die Welt im Irrtum ist; ich werde die Dinge Gottes erforschen, denn ich wünsche, dass Sie alle ihn erkennen und mit ihm vertraut werden. Und kann ich Sie zu einer wahren Gotteserkenntnis bringen, dann sollten endlich alle Verfolgungen gegen mich aufhören. Sie werden dann wissen, dass ich sein Diener bin, denn ich spreche als einer, der Vollmacht hat.

 

Gott ist ein erhöhter Mensch

 

Ich werde also auf den Anfang aller Dinge zurückgreifen, ehe denn die Welt war, um zu zeigen, was für ein Wesen Gott ist. Was für ein Wesen war er am Anfang? öffnet eure Ohren und höret, all ihr Enden der Erde, denn ich werde es euch aus der Bibel beweisen und euch zeigen, welches die Pläne Gottes betreffs der menschlichen Familie sind und weshalb er in die menschlichen Angelegenheiten eingreift.

Gott selbst war einst, wie wir jetzt sind. Er ist ein erhöhter Mensch und sitzt auf seinem Thron im Himmel! Das ist das ganze große Geheimnis. Würde der Schleier heute zerrissen und der erhabene Gott, der die Welten in ihren Bahnen hält und der alle Welten und alle Dinge durch seine Macht bewahrt, sich sichtbar machen; ich sage, wenn Sie ihn heute sehen könnten, dann würden Sie ihn in der Gestalt eines Menschen sehen — in Person, Erscheinung und Gestalt dem Menschen ähnlich. Denn Adam wurde im Ebenbilde Gottes erschaffen und erhielt Belehrungen von ihm, wandelte und redete und verkehrte mit ihm, wie ein Mensch mit einem anderen redet und verkehrt.

Um das Thema von den Toten zu verstehen — zum Troste derer, die den Verlust ihrer Freunde betrauern —, müssen wir den Charakter und das Wesen Gottes verstehen und wie er das geworden ist, was er ist. Ich werde Ihnen sagen, wie Gott Gott geworden ist. Wir haben angenommen, Gott sei von Ewigkeit her Gott gewesen. Ich werde diese Ansicht widerlegen und den Schleier wegnehmen, damit Sie selbst sehen können.

Dies mögen für viele unbegreifliche Gedanken sein, aber sie sind einfach. Es ist der erste Grundsatz des Evangeliums, das Wesen Gottes mit Bestimmtheit zu erkennen und zu wissen, dass wir mit ihm sprechen können, wie ein Mensch mit einem anderen spricht, und dass er einst ein Mensch war wie wir; ja, dass Gott selbst, unser aller Vater, auf einer Erde lebte, wie sein' Sohn Jesus Christus es getan hat. Ich werde dies aus der Bibel beweisen.

 

Gott und Jesu Christus zu erkennen bedeutet ewiges Leben

 

Ich wünschte, ich wäre an einem passenden Ort, um es sagen zu können, und hätte die Posaune eines Erzengels und könnte die Geschichte so erzählen, dass Verfolgung für immer aufhören würde. Was hat Jesus gesagt? Die Heilige Schrift sagt uns: „Denn wie der Vater hat das Leben in sich selber, so hat er dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber” (Johannes 5:26). Um was zu tun? Nun, dasselbe, was der Vater getan hat. Die Antwort liegt auf der Hand. Seinen Körper niederzulegen und ihn wieder aufzunehmen. Jesus, was wirst du tun? „Mein Leben niederlegen, wie mein Vater es getan hat, und es wieder aufnehmen.” Glauben Sie das? Wenn Sie es nicht glauben, dann glauben Sie der Bibel nicht. Die Heilige Schrift sagt es, und ich fordere alle Gelehrsamkeit und Klugheit und alle vereinten Mächte der Erde und der Hölle auf, es zu widerlegen.

Hier ist also ewiges Leben — den allein wahren und allweisen Gott zu kennen. An Ihnen liegt es nun zu lernen, wie Sie selbst Götter, Könige und Priester Gottes werden können, gleichwie alle Götter vor euch es getan haben, nämlich indem Sie von einer niederen Stufe zu einer höheren, von einer kleineren Fähigkeit zu einer größeren, von Gnade zu Gnade, von Erhöhung zu Erhöhung aufsteigen, bis sie die Auferstehung von den Toten erreicht haben und imstande sind, in ewigem Feuer zu wohnen und in Ihre Herrlichkeit einzugehen, wie jene es tun, die in ewiger Macht auf dem Throne sitzen. Ich wünsche, dass Sie wissen sollten, dass Gott in diesen Letzten Tagen, während gewisse Menschen seinen Namen verkündigen, weder mit mir noch mit Ihnen spaßt.

 

Die Gerechten wohnen in ewigem Feuer

 

Das sind die ersten Grundsätze des Trostes. Wie trostreich ist es für die Leidtragenden, die sich von einem Gatten, einer Gattin, einem Vater, einer Mutter, einem Kinde oder einem sonstigen nahe Verwandten trennen müssen, wie trostreich ist es für sie zu wissen, dass, obwohl diese irdische Hülle niedergelegt und wieder zu Staub wird, die Toten auferstehen werden, um in ewigem Feuer und unvergänglicher Herrlichkeit zu wohnen, nicht, um sich wieder zu grämen, zu leiden oder zu sterben, sondern sie sollen Erben Gottes und Miterben Christi sein. Was bedeutet das? Dieselbe Macht, dieselbe Herrlichkeit und dieselbe Erhöhung zu erben, bis Sie auf der Stufe eines Gottes angelangt sind und den Thron ewiger Macht besteigen, geradeso wie diejenigen es getan haben, die Ihnen vorangegangen sind. Was hat Jesus getan? Nun: „Ich tue die Dinge, die ich den Vater habe tun sehen, als Welten ins Dasein kamen. Mein Vater hat seine Erlösung erarbeitet mit Furcht und Zittern, und ich muss dasselbe tun. Und wenn ich mein Reich empfangen habe, werde ich es meinem Vater übergeben, auf dass er Reich um Reich erhalte und er in seiner Herrlichkeit erhöht werde. Er wird dann eine noch herrlichere Erhöhung einnehmen, und ich werde an seinen Platz treten und dadurch selbst erhöht werden.” So wandelt Jesus in den Bahnen seines Vaters und tut das, was Gott vorher getan hat. So wird Gott durch die Erlösung seiner Kinder verherrlicht und erhöht. Das ist über jeden Zweifel erhaben, und so lernen Sie die ersten Grundsätze des Evangeliums kennen, von denen so viel gesprochen wird.

Wenn Sie eine Leiter hinaufsteigen, müssen Sie unten anfangen und dann Sprosse um Sprosse emporsteigen, bis Sie oben sind. So verhält es sich auch mit den Grundsätzen des Evangeliums. Sie müssen mit den ersten beginnen und dann weiterfahren und schließlich alle Grundsätze der Erhöhung lernen. Es wird aber eine lange Zeit vergehen — auch nachdem Sie bereits hinter den Schleier gegangen sind —, bis Sie sie alle gelernt haben werden. Es kann nicht alles auf dieser Erde verstanden werden; es wird ein großes Stück Arbeit sein, unsere Erlösung und Erhöhung noch jenseits des Grabes zu lernen.

Ich nehme an, es sei mir nicht erlaubt, näher auf etwas einzugehen, was nicht in der Bibel steht. Würde ich es dennoch tun, ich glaube, es wären so viele übergelehrte Männer hier, die „Verrat” schreien und mich ums Leben bringen würden. Deshalb will ich mich an die gute alte Bibel halten und heute zum Bibelausleger werden.

Ich werde über das allererste hebräische Wort in der Bibel etwas sagen, über den allerersten Satz in der biblischen Schöpfungsgeschichte — b'roschit. Ich will das Wort zergliedern b' — in, durch, mit und noch manches andere. rosch — das Haupt. it — eine grammatikalische Endung. Als der göttlich erleuchtete Schreiber den Bericht niederschrieb, hat er nicht b' geschrieben. Ein alter Jude hat das Wort ohne Vollmacht hinzugefügt; er hielt es für vermessen, mit dem Haupt zu beginnen! Zuerst lautete es: „Das Haupt der Götter brachte die Götter hervor.” Das ist die wahre Bedeutung der Worte. bärä bedeutet schaffen. Wenn Sie es nicht glauben, dann glauben Sie dem von Gott belehrten Manne nicht. Gelehrte Männer können Sie nicht mehr lehren, als ich Ihnen gesagt habe. So brachte der Hauptgott die Götter im großen Rat hervor.

Ich werde es ins Englische übertragen und es dabei vereinfachen. 0 ihr Schriftgelehrten, ihr Doktoren und ihr Priester, die ihr mich verfolgt habt, ihr sollt wissen, dass der Heilige Geist so viel weiß wie ihr. Der höchste Gott rief die Götter zusammen und hielt eine Ratsversammlung ab, um die Welt hervorzubringen. Die großen Ratgeber saßen in jenem Himmel an der Spitze und besprachen die Erschaffung der Welten, die zu jener Zeit erschaffen wurden. Wenn ich sage „Doktoren und Schriftgelehrte”, dann meine ich die „Doktoren und Schriftgelehrten” der Heiligen Schrift. Ich habe es bisher ohne weitere Erklärung getan, um die Schriftgelehrten im Ungewissen zu lassen und sie dem allgemeinen Gelächter preiszugeben. Etlichen gelehrten Doktoren könnte es einfallen zu sagen, die Heilige Schrift sage so und so und wir müssten der Schrift glauben und dürften nichts daran ändern. Ich werde Ihnen jedoch einen Irrtum darin nachweisen.

Ich besitze eine alte Ausgabe des Neuen Testaments in lateinischer, hebräischer, griechischer und deutscher Sprache. Ich habe die deutsche gelesen und gefunden, dass sie einer fehlerlosen Übersetzung noch am nächsten kommt und am meisten übereinstimmt mit den Offenbarungen, die mir Gott in den letzten vierzehn Jahren gegeben hat. Es ist darin von Jakobus, dem Sohne des Zebedäus die Rede. Damit ist Jakob gemeint. Im englischen Neuen Testament heißt es aber James. Wenn nun Jakob die Schlüssel hatte, können Sie eine ganze Ewigkeit lang von James sprechen und doch die Schlüssel nie erhalten. Auch im 21. Vers des 4. Kapitels Matthäus meiner alten deutschen Übersetzung steht Jakobus und nicht James.

Die Doktoren (ich meine die Doktoren des Gesetzes, nicht die der Heilkunde) sagen: „Wenn Sie etwas verkündigen, was nicht mit der Bibel übereinstimmt, werden wir ,Verrat' schreien.” Wie können wir der Verdammnis der Hölle entrinnen, wenn nicht Gott mit uns ist und es uns offenbart? Menschen binden uns mit Ketten. Im Lateinischen heißt es Jacobus, was Jakob bedeutet; das Hebräische lautet auf Jaakob, ebenso heißt es im Griechischen und auch im Deutschen Jakob — somit haben wir hier das Zeugnis von vieren gegen eines. Ich danke Gott, dass ich dieses alte Buch erhalten habe; doch danke ich ihm noch viel mehr für den Heiligen Geist. Ich habe das älteste Buch der Welt in meinem Besitz, aber ich habe auch das älteste Buch der Welt in meinem Herzen, nämlich die Gabe des Heiligen Geistes. Ich habe alle vier Testamente. Kommt her, ihr gelehrten Männer, 4nd lest, wenn ihr könnt. Ich hätte von diesem Zeugnis nicht gesprochen, wenn es sich nicht um das Wort rosch gehandelt hätte, das Haupt, der Vater der Götter. Ich wollte nur zeigen, dass ich im Recht bin, sonst wäre ich gar nicht darauf eingegangen.

 

Ein Rat der Götter

 

An Anfang berief der oberste der Götter einen Rat der Götter zusammen. Sie kamen zusammen und arbeiteten einen Plan aus, wie die Erde zu erschaffen und zu bevölkern sei. Wenn wir auf diese Weise zu lernen beginnen, dann fangen wir an, den allein wahren Gott zu erkennen, und was für ein Wesen wir anbeten müssen. Nachdem wir eine Erkenntnis von Gott haben, fangen wir an zu lernen, wie wir uns ihm nahen und wie wir zu ihm beten müssen, um erhört zu werden.

Wenn wir den Charakter Gottes begreifen und wissen, wie wir zu ihm kommen können, dann beginnt er den Himmel über uns zu öffnen und uns alles darüber zu sagen. Wenn wir bereit sind, zu ihm zu kommen, dann ist er bereit, zu uns zu kommen.

Ich frage nun alle, die mich hören: „Warum sagen die gelehrten Männer, welche die Erlösung verkünden, Gott habe Himmel und Erde aus nichts erschaffen?” Der Grund ist der: sie sind unwissend in den Dingen Gottes und besitzen nicht die Gabe des Heiligen Geistes. Widerspricht einer ihren Ansichten, dann nennen sie ihn einen Gotteslästerer. Wenn Sie ihnen sagen, Gott habe die Welt aus etwas erschaffen, dann heißen sie Sie einen Narren. Ich aber bin unterrichtet und weiß mehr als die ganze Welt zusammengenommen. Wenigstens weiß es der Heilige Geist, und er versteht mehr als die ganze Welt, und ich habe Gemeinschaft mit ihm.

 

Bedeutung des Wortes „erschaffen”

 

Fragen Sie die gelehrten Doktoren, warum sie behaupten, die Welt sei aus nichts gemacht worden, und sie antworten: „Heißt es nicht in der Bibel: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde?” Und aus dem Worte „schuf” ziehen Sie den Schluss, dass Gott alles aus nichts gemacht habe. Nun stammt aber das Wort oder der Begriff „erschaffen” vom Worte „bärä”, das jedoch nicht besagen will, die Welt sei aus nichts gemacht worden, sondern es bedeutet ordnen, gestalten, eine gewisse Form geben, hervorbringen, bauen, wie etwa der Mensch aus bereits vorhandenem Material ein Schiff baut. Deshalb kommen wir unsererseits zu dem Schluss, dass Gott Stoffe hatte, um aus dem Chaos die Erde zu formen — das heißt aus den unorganisierten Elementen, worin alle Herrlichkeit wohnt. Die Elemente sind so alt wie er. Sie können nicht vernichtet werden. Man kann sie organisieren und umorganisieren, aber nicht vernichten. Sie haben keinen Anfang und können kein Ende haben.

 

Der unsterbliche Geist

 

Ich möchte hier noch von einem anderen Gegenstand sprechen, von einer Sache, die geeignet ist, den Menschen zu erhöhen, doch ist es mir unmöglich, vieles darüber zu sagen. Ich werde ihn deshalb nur streifen, denn die Zeit gestattet mir nicht, alles zu sagen. Er steht im Zusammenhang mit der Auferstehung von den Toten — nämlich die Seele, der Geist des Menschen, sein unsterblicher Geist. Woher stammt er? Alle gelehrten Männer und Doktoren der Theologie sagen, Gott habe ihn am Anfang erschaffen. Aber dies ist nicht wahr; schon der bloße Gedanke daran erniedrigt meiner Ansicht nach den Menschen. Ich glaube nicht an eine solche Lehre, denn ich weiß es besser. Höret es, all ihr Enden der Erde, denn Gott hat es mir gesagt, und wenn ihr mir nicht glaubt, wird dies an der Wahrheit nichts ändern. Ich werde einen solchen Menschen als einen Toren erscheinen lassen, bevor ich fertig bin. Ich werde aber von edleren Dingen sprechen.

Wir sagen, Gott sei ein aus sich selbst bestehendes Wesen. Wer hat Ihnen das gesagt? Es ist zwar richtig, aber wie ist es in Ihren Kopf gelangt? Wer sagte Ihnen, dass nicht auch der Mensch nach demselben Grundsatz und in derselben Weise besteht? Der Mensch besteht tatsächlich nach dem gleichen Grundsatz. Gott schuf einen Körper und stellte einen Geist hinein, und so wurde der Mensch eine lebende Seele (weist auf die alte Bibel hin). Wie lautet es im Hebräischen? Im Hebräischen heißt es nicht, Gott habe den Geist des Menschen erschaffen, sondern es lautet dort: „Gott erschuf den Menschen aus Erde und stellte Adams Geist hinein, und so wurde Adam ein lebender Körper.”

Der Geist oder die Intelligenz des Menschen ist gleichartig mit Gott selbst. Ich weiß, mein Zeugnis ist wahr, deshalb sage ich zu diesen Leidtragenden: „Was habt ihr eigent/ich verloren? Eure Verwandten und Freunde sind nur für eine kurze Zeit von ihrem Körper getrennt worden, ihr Geist, der mit Gott bestanden hat, musste die irdische Hülle für eine kurze Zeit verlassen und Sie befinden sich jetzt an einem Ort, wo sie sich miteinander unterhalten, wie wir es hier auf Erden tun.

Ich spreche jetzt von der Unsterblichkeit des Menschengeistes. Ist es vernunftgerecht zu behaupten, die Intelligenz der Geister sei ewig, aber sie habe einen Anfang gehabt? Die Intelligenz der Geister hatte keinen Anfang, noch wird sie je ein Ende haben. Das ist gute Logik. Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben. Es gab nie eine Zeit, wo es keine Geister gab, denn sie sind von gleicher Ewigkeit wie der Vater im Himmel.

Ich wünsche mehr über den Geist des Menschen zu sagen, jetzt, wo ich im Zusammenhang mit den Toten von seinem Körper und Geist spreche. Hier diesen Ring könnte ich in gewissem Sinne mit dem Menschengeist vergleichen, vergleichen mit dem, was am Menschen unsterblich ist, denn auch er hat keinen Anfang und kein Ende. Nehmen wir an, wir hätten ihn entzweigeschnitten, dann hätte er einen Anfang und ein Ende; fügen wir ihn wieder zusammen, dann haben wir wieder „die ewige Runde”. So verhält es sich auch mit dem Geist des Menschen. So wahr der Herr lebt: Hätte er einen Anfang gehabt, so würde er auch ein Ende haben. Alle die Toren, all die gelehrten und klugen Männer von Anbeginn der Schöpfungen an, die sagen, der Menschengeist habe einen Anfang gehabt, sagen damit, dass er auch ein Ende haben wird. Und wäre dies so, dann wäre auch die Lehre von der Vernichtung wahr. Wenn ich aber im Recht bin, dann kann ich mit Kühnheit von den Dächern verkündigen, dass Gott überhaupt niemals die Macht hatte, einen Menschengeist zu erschaffen. Gott selbst konnte sich nicht selbst schaffen.

Die Intelligenz ist ewig und besteht aus sich selbst. Sie ist ein Geist von Zeitalter zu Zeitalter, und da gibt es keine Erschaffung. Alle Geister, die Gott je in die Welt sandte, sind des Wachstums fähig. Der Wesenskern des Menschen ist so aus sich selbst bestehend wie Gott. Der Allmächtige selbst, als er sich inmitten von Geister und in seiner Herrlichkeit sah, und weil er intelligenter war als sie alle, hielt es für angebracht, Gesetze aufzustellen, die den anderen eine ähnliche Gelegenheit zum Fortschritt ermöglichten, wie er sie hatte. Das Verhältnis, in dem wir zu Gott stehen, versetzt uns in die Lage, an Erkenntnis zu wachsen. Er hat die Macht, Gesetze aufzustellen, um die schwächeren Geister zu belehren, damit sie mit ihm erhöht werden, um von einer Herrlichkeit zur anderen fortzuschreiten und alle jene Erkenntnis, Macht, Herrlichkeit und Weisheit zu erlangen, die notwendig sind, sie in der Welt der Geister zu erretten.

Das ist eine gute Lehre. Man fühlt sich wohl dabei. Ich kann die Grundsätze des ewigen Lebens fühlen und Sie können es auch, Sie werden mir durch göttliche Offenbarung gegeben. Ich weiß, dass, wenn ich Ihnen diese Worte des ewigen Lebens verkündige, wie sie mir gegeben werden, dann fühlen Sie ihre Wahrheit und ihr glaubt an sie. Sie sagen, Honig sei süß; dasselbe sage auch ich. Ich kann auch den Geist des ewigen Lebens empfinden. Ich weiß, er ist gut. Und wenn ich Ihnen diese Dinge sage, die mir durch die Erleuchtung des Himmels, selbst des Heiligen Geistes gegeben worden sind, dann können Sie nicht anders als sie als süß empfinden und sich mehr und mehr darüber freuen.

 

Des Menschen Verhältnis zu Gott

 

Ich wünsche noch mehr über des Menschen Verhältnis zu Gott zu sagen. Ich will Ihre Augen öffnen betreffs des Zustandes Ihrer Toten. Alles, was Gott in seiner unendlichen Weisheit während unseres Verweilens in der Sterblichkeit über unsere irdischen Körper zu offenbaren für richtig und angebracht hält, wird uns beziehungslos offenbart, d. h. unabhängig von irgendwelcher Beziehung zu unserem Körper. Sie werden unserem Geist so offenbart, als hätten wir überhaupt keinen Körper. Und diese Offenbarungen, die unseren Geist erlösen, die werden auch unseren Körper erlösen. Gott offenbart sie uns nicht im Blick auf eine ewige Auflösung des Körpers. Daher die Verantwortung, die schreckliche Verantwortung, die unserer Toten wegen auf uns ruht. Denn alle Geister, die dem Evangelium nicht im Fleische gehorchen, müssen ihm entweder in der Geisterwelt gehorchen oder verdammt werden. Ein ernster, ja furchtbarer Gedanke! Lässt sich da nichts tun? Gibt es keine Vorbereitung, keine Erlösung für unsere Väter und Freunde, die gestorben sind, ohne die Gelegenheit zu haben, den Beschlüssen des Menschensohnes zu gehorchen? Wollte Gott, ich hätte vierzig Tage und vierzig Nächte zur Verfügung, um Ihnen alles sagen zu können! Ich würde Ihnen zeigen, dass ich kein „gefallener Prophet” bin.

 

Unsere größte Aufgabe

 

Welche Verheißungen wurden im Zusammenhang mit der Erlösung der Toten gegeben? Und welches sind jene, die gerettet werden können, obwohl ihre Körper im Grabe verwesen? Wenn seine Gebote uns unterweisen, dann geschieht es im Hinblick auf die Ewigkeit, denn Gott betrachtet uns so, als befänden wir uns in der Ewigkeit. Gott lebt in der Ewigkeit und sieht die Dinge nicht so wie wir.

Die größte Aufgabe, die Gott uns in dieser Welt auferlegt hat, besteht darin, nach unseren Toten zu suchen. Der Apostel sagt: „Sie können nicht ohne uns vollkommen werden.” (Hebräer 11:40) Es ist notwendig, dass wir die siegelnde Macht besitzen, um unsere Kinder und unsere Verstorbenen in dieser Evangeliumszeit der Erfüllung siegeln zu können – der Evangeliumszeit, wo sich die Verheißungen, die Jesus Christus vor Grundlegung der Welt zur Erlösung des Menschen gegeben hat, erfüllen sollen.

Ich will jetzt von ihnen spreche. Ich werde Paulus auf halben Wege entgegenkommen. Ich sage dir, Paulus, du kannst ohne uns nicht vollkommen werden. Es ist notwendig, dass sowohl diejenigen, die nach uns kommen, die Seligkeit mit uns gemeinsam haben; da hat Gott es vorgeschrieben. Daher sagte er: „Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn. Der soll das Herz der Väter zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu den Vätern bekehren, dass ich nicht komme, und das Erdreich mit dem Bann schlage.”(Matthäus 3:23,24)

 

Die Sünde, die nicht vergeben werden kann

 

Ich habe eine Erklärung über die Vorkehrungen abzugeben, die Gott getroffen hat, um den Bedürfnissen der Menschen zu entsprechen – schon vor der Grundlegung der Welt. Was hat Jesus gesagt? Alle Sünden, alle Lästerungen, jede Übertretung – mit einer einzigen Ausnahme – die der Mensch sich zuschulden kommen lassen kann, können ihm vergeben werden. Es gibt eine Erlösung für alle Menschen, sei es in dieser oder in der nächsten Welt, sofern sie nicht die unverzeihliche Sünde gegangen haben. Daher hat Gott Vorkehrungen getroffen, dass jeder Geist in der ewigen Welt gefunden und erlöst werden kann, vorausgesetzt, dass er nicht jene unverzeihliche Sünde begangen hat, die weder in dieser noch in der künftigen Welt vergeben werden kann. Gott hat für alle Menschen eine Erlösung vorgesehen, sofern sie nicht einer gewissen Sünde schuldig geworden sind. Jeder Mann, der in der ewigen Welt einen Freund hat, kann ihn erlösen, wenn dieser nicht die unverzeihliche Sünde begangen hat. So können Sie sehen, wie weit Sie ein Erlöser, ein Heiland werden können.

Nach der Auflösung des Körpers kann der Mensch die unverzeihliche Sünde nicht mehr begehen. Hier liegt für ihn die Möglichkeit einer Erlösung. Erkenntnis erlöst einen Menschen. In der Welt der Geister kann ein Mensch nicht anders als durch Erkenntnis erhöht werden. Solange ein Mensch die Gobot ncht befolgt, muss er ohne Erhöhung bleiben. Wer Erkenntnis hat, kann erlöst werden, obwohl er, wenn er sich großer Sünden schuldig macht, fir sie bestraft werden muss. Wen er sich aber entschließt, dem Evangelium zu gehorchen, dann kann er gerettet werden, sei es hier oder in der Geisterwelt.

Der Mensch ist sein eigener Quäler und sein eigener Verdammer. Daher das Wort: „deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt.” (Offenbarung 21:8) Für den Geist ist die Qual der Enttäuschung so quälend wie der Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt. So ist es mit den Qualen der Menschen.

Ich kenn die Heilige Schrift und verstehe sie. Ich sage, niemand kann die unverzeihliche Sünde nach der Auflösung des Körpers begehen, auch nicht in diesem Leben, solange er nicht den Heiligen Geist empfangen hat; aber die Sünde muss in dieser Welt gegangen werden. Deshalb wurde für alle Menschen eine Erlösung durch Jesus Christus vorgesehen, um über den Teufel triumphieren zu können. Denn wenn die Seligkeit durch Jesus Christus den Menschen nicht in diesem Leben erreicht, wird sie ihn im späteren erreichen; denn er ist auch als ein Heiland auferstanden. Alle werden leiden, bis sie Christus gehorchen.

Der Kampf im Himmel ging um folgendes: Jesus sagt, es werde gewisse Seelen geben, die nicht erlöst werden könnten, wohingegen der Teufel versicherte, alle erlösen zu können, und in diesem Sinne legte er dem erhabenen Rat seine Pläne vor. Der Rat aber entschied zugunsten Christi. Deshalb erhob sich der Teufel und empörte sich gegen Gott, und wurde hinabgeworfen mit allen, die sich mit ihm empörten (Moses 4:1-4; Abraham 3:23-28)

 

Vergebung der Sünden

 

Alle Sünden werden vergeben, nur nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist. Denn Jesus Christus wird alle erretten, nur nicht die Söhne des Verderbens. Was muss ein Mensch tun, um die unverzeihliche Sünde zu begehen? Er muss den Heiligen Geist empfangen, die Himmel über sich offen haben und Gott kennen, und dann gegen ihn sündigen. Nachdem ein Mensch gegen den Heiligen Geist gesündigt hat, gibt es für ihn keine Umkehr. Ein solche Mensch ist imstande zu sagen, die Sonne scheine nicht, während er sie doch scheinen sieht; er wird Jesus Christus verleugnen, nachdem die Himmel über ihm geöffnet wurden, und er wird den Plan der Seligkeit verleugnen, obwohl seine Augen dessen Wahrheit gesehen haben. Und von dieser Zeit an beginnt er, ein Feind zu werden. Diese ist bei vielen der Fall, die von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzen Tage abtrünnig wurden.

Wenn ein Mensch anfängt, ein Feind dieses Werkes zu werden, dann macht er Jagd auf mich und sucht mich zu töten, und hört nicht auf, nach meinem Blut zu dürsten. Er bekommt den Geist des Teufels, denselben Geist, der den Herrn des Lebens gekreuzigt hat, der gegen den Heiligen Geist sündigt. Solche Menschen können Sie nicht erlösen. Sie können sie nicht zur Umkehr bringen. Sie gehen zum offenen Kampf über, wie der Teufel, und die Folgen sind schrecklich.

Ich gebe ihnen allen den Rat, auf der Hut zu sein, sonst könnten Sie nach und nach herausfinden, dass Sie betrogen wurden. Halten Sie sich zurück, lassen Sie sich nicht gehen, übereilen Sie nichts: Sie können gerettet werden. Wenn ein Geist der Erbitterung über Sie kommt, dann überstürzen Sie nicht. Sie sagen vielleicht: „Dieser Mensch ist ein Sünder.” Nun, wenn er bereut, kann er gerettet werden. Seien sie deshalb vorsichtig, warten sie ab! Wenn Sie aber auf einen Geist stoßen, der nach Mord und Blutvergießen trachtet, dann können Sie wissen, dass ein solchen Geist nicht von Gott kommt, sondern vom Teufel. Wes Herz voll ist, das geht der Mund über.

Die besten Menschen bringen die besten Werke hervor. Der Man, der ihnen Worte des Lebens sagt, ist der Man, de Sie erretten kann. Ich warne Sie vor allen bösen Menschen, die gegen den Heiligen Geist sündigen, denn für solche gibt es keine Vergebung, weder in diesem noch im nächsten Leben.

Ich könnte zurückgehen und jeden wichtigen Gegenstand im Zusammenhang mit dem Verhältnis des Menschen zu Gott behandeln, wenn ich die Zeit hätte. Ich kann mich in die ewige Welten vertiefen. Jesus sagte: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen, ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.” (Johnnes 14:2)a Paulus sagt: „Eine andere Klarheit hat die Sonne, ein e andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben die Sterne; denn ein Stern übertrifft den anderen an Klarheit. Also auch die Auferstehung der Toten.” (1. Korinther 15:41,42) Womit können wir uns über unsere Toten trösten? Wir haben mehr Grund für die erhabensten Hoffnungen und zum Trost wegen unserer Toten als irgendein anderes Volk auf Erden; denn wir haben sie in unserer Mitte würdig wandeln sehen und haben gesehen, wie sie schlafend in die Arme Jesu gesunken; und diejenigen, die im Glaube gestorben, befinden sich jetzt im Himmlischen Reiche Gottes. Und dies ist die Herrlichkeit der Sonne.

Ihr Trauernden habt alle Ursache, wegen des Todes des Elder King Follett zu frohlocken, denn Euer Gatte und Vater ist dahingegangen, um die Auferstehung der Toten zu warten – bis zur Vollendung der übrigen. Bei der Auferstehung von den Toten wird Euer Freund in vollkommener Glückseligkeit in die himmlische Herrlichkeit eingehen, während viele andere Myriaden von Jahren warten müssen, ehe sie gleiche Segnungen erlangen können. Und ihre Erwartungen und Hoffnungen übersteigen bei weitem das, was Menschen bergreifen können, denn warum hat Gott es uns offenbart?

Ich habe Vollmacht, durch den Heiligen Geist zu sagen, dass Sie keinen Ursache haben zur Furcht, denn er ist in seine Heimat der Gerechten eingegangen. Trauern Sie nicht, weinen Sie nicht. Ich weiß es durch das Zeugnis des Heiligen Geistes, das in mir ist. Sie können darauf warten, ihm am Morgen der Ersten Auferstehung zu begegnen.

Frohlocke, o Israel! Deine Freunde, die um der Sache der Wahrheit willen in dem Verfolgungen ermordet wurden, werden beharrlich triumphieren in der himmlischen Welt, während ihre Mörder ganze Zeitalter hindurch in Qualen schmachten werden, bis sie den letzten Heller bezahlt haben. Ich sage dies zum Nutze von Fremden.

Ich habe einen Vater, Brüder, Kinder und Freunde, die in die Welt der Geister gegangen sind. Sie sind nur für kurze Zeit abwesend. Jetzt sind sie im Geiste, und wir werden bald wieder mit ihnen vereinigt sein. Die Zeit wird bald kommen, wann die Posaune erschallen wird. Wenn wir von dieser Welt scheiden, werden wir drüben unsere in Jesu entschlafenen Mütter, Väter und Freunde und alle anderen begrüßen, die wir lieben. Dort wird es keine Angst vor dem Pöbel geben, keine Angst vor Verfolgung, sondern eine ewige Glückseligkeit wird dort herrschen.

Ich will hier diesen Gegenstand verlassen und etwas über die Taufe sagen. Die Taufe im Wasser hat ohne die darauffolgende Taufe aus Feuer und dem Heiligen Geist keinen Wert; beide sind unzertrennlich miteinander verbunden. Ein Mensch muss aus Wasser und Geist neu geboren werden, sonst kann er nicht ins Reich Gottes kommen. Der deutsche Wortlaut in der Bibel gibt mir Recht, ebenso die Offenbarungen, die ich in den letzten vierzehn Jahren über diese Sache gegeben und gelehrt habe. Ich kann mein Zeugnis gegenüber meinen Feinden bis zum Äußersten aufrechterhalten. Während dieser ganzen Zeit ist mein Zeugnis wahr gewesen. Sie werden es in der Verkündigung des Johannes des Täufers finden (er liest aus dem deutschen Neuen Testament vor). Johannes sagt: „Ich taufe euch mit Wasser, wenn aber Jesus kommt, der die Macht (oder die Schlüssel) hat, so wird er an euch die Taufe aus Feuer und dem Heiligen Geist vollziehen.” Wo ist nun die ganze sektiererische Welt? Und wenn dieses Zeugnis wahr ist, so sind sie alle verdammt, so klar wie nur ein Verdammnisurteil es aussprechen kann. Ich weiß, dass der Text wahr ist. Ich fordere euch Deutsche, die ihr wisst, dass er wahr ist, alle auf, dazu Jawohl zu sagen. (Laute Rufe: JAHWOHL!)

Alexander Campbell, wie wollen Sie die Menschen mit Wasser allein selig machen? Sagt nicht Johannes, seine Taufe sein ohne die Taufe Jesu Christi zu nichts nütze? „Darum wollen wir die Grundsätze der Lehre Christi jetzt nicht lassen, aber zur Vollkommenheit führen, nicht abermals Grund legen von der Umkehr, von den toten Werken, vom Glauben an Gott, von der Lehre, von der Taufe und vom Händeauflegen, von der Toten Auferstehung und vom ewigen Gericht. Und das wollen wir tun, so es Gott anders zulässt. (Hebräer 6:1-3)

Es gibt einen Gott, einen Vater, einen Jesus, eine Hoffnung und unsere Berufung, eine Taufe. Viele reden von der Taufe, als sei sie zur Seligkeit nicht nötig. Aber solche Lehren würden die Grundlage zu unserer Verdammnis legen. Ich habe die Wahrheit und fürchte mich nicht, die Welt zu meiner Widerlegung herauszufordern, wenn sie es kann.

Ich habe jetzt ein wenig Lateinisch, Hebräisch, Griechisch und Deutsch gepredigt, und habe alles bewiesen. Ich bin nicht der große Tor, für den viele mich halten. Die Deutschen wissen, dass ich den deutschen Wortlaut richtig gelesen habe.

 

Der zweite Tod

 

Höret es, all ihr Enden der Erde! – all ihr Priester, all ihr Sünder und alle anderen Menschen: Kehrt um, Kehrt um! Gehorchet dem Evangelium! Wendet euch zu Gott, denn eure Religion wird euch nicht erretten, sonder ihr werdet verdammt werden. Ich sage nicht, für wie lange. Es ist davon gesprochen worden, dass alle Menschen aus der Hölle erlöst werden können. Ich sage aber, dass diejenigen, die gegen den Heiligen Geist sündigten, keine Vergebung finden werden, weder in dieser noch in der künftigen Welt; sie werden den Zweiten Tod sterben. Diejenigen, welche die unverzeihliche Sünde begingen, sind zum Gnolom verdammt – in der Hölle zu wohnen durch alle Ewigkeit. So wie sie in dieser Welt Szenen des Blutvergießens ausgebrütet haben, so werden sie zu jener Auferstehung kommen, die wie ein Pfuhl aus Feuer und Schwefel sein wird. Etliche werden auferstehen zur ewigen Herrlichkeit Gottes. Denn Gott wohnt in Herrlichkeit und ewigem Feuer.

Ich wollte meine Worte an alle richten, an Reiche und Arme, Knechte und Freie, Große und Kleine. Ich hege gegen niemand feindselige Gefühle. Ich liebe euch alle, aber ich hasse etliche eurer Taten. Ich bin euer bester Freund, und wenn mich Leute missverstehen, so ist es ihre eigene Schuld. Wenn ich einen Menschen zurechtweise, und er hasst mich deswegen, ist er ein Tor, denn ich liebe alle Menschen, besonders diese meine Brüder und Schwestern.

Ich freue mich, das Zeugnis meiner betagten Freunde zu hören. Ihr kennt mich nicht; ihr habt mein Herz nie gekannt. Kein Mensch kennt meine Geschichte. Ich kann sie nicht erzählen, werde es nie versuchen. Ich tadele niemanden, wie er meine Geschichte nicht glaubt. Hätte ich nicht alles selber durchgemacht, was ich erlebt habe, ich würde es auch nicht glauben können. Ich habe niemals einem Menschen etwas zuleide getan, seitdem ich in diese Welt geboren wurde. Meine Stimme habe ich immer nur für den Frieden erhoben.

Ich kann mich erst dann zur Ruhe niederlegen, wenn ich mein Werk vollendet habe. Ich denke niemals etwas Schlechtes, auch tue ich nichts, was meinen Mitmenschen schaden könnte. Wenn ich von der Posaune des Erzengels gerufen und auf der Waage gewogen werde, dann werdet ich mich alle erkennen. Ich sage nichts weiter. Möge Gott euch alle segnen. Amen.

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